Art Austria zieht weiter
Nach der Vertragskündigung im Leopold-Museum präsentiert österreichische Kunst spezialisierte Messe jetzt im Palais Liechtenstein sich die auf
Die Kunstmesse Art Austria feiert heuer ihr zehnjähriges Bestehen. Dieses Jubiläum ist erneut mit Veränderungen verbunden. So ist die Messe, die vom 24. bis 26. März stattfindet, heuer erstmals im Gartenpalais Liechtenstein. Bis 2016 residierte sie im Leopold-Museum, doch die Direktion kündigte überraschend die Verträge.
Die Geschichte der Art Austria ist geprägt von Veränderungen. In den Anfangsjahren musste die Art Austria in dem dicht gedrängten Kunstmessenkalender erst eine funktionierende Positionierung finden. Im Debütjahr spezialisierte sich die Messe auf Kunst aus Österreich zwischen 1920 und 1980. Im Folgejahr wurde der Rahmen um vier Jahrzehnte ausgeweitet, der damit das gesamte 20. Jahrhundert umfasste. Weitere Jahre brachten die gänzliche Aufhebung der zeitlichen Begrenzung, einen Standortwechsel ins Leopold-Museum, der der Messe guttat, und die Einführung eines Skulpturengartens. Die Messe endete schließlich als Mix aus Galerien und Kunsthandel, umfasste auch Antiquitäten und ging damit stark in Konkurrenz zum Angebot der beiden anderen Frühjahrsmessen für Kunst und Antiquitäten. Der einzige Unterschied war nur noch, dass es österreichische Kunst sein musste. Im Vorjahr hat Messeveranstalter Wolfgang Pelz das Profil wieder geschärft und die Messe auf Bilder und Skulpturen beschränkt. Bei diesem Profil ist man auch heuer geblieben. Kunst auf zwei Etagen. Im Gartenpalais Liechtenstein werden 43 Aussteller rund 1400 Arbeiten auf zwei Stockwerken präsentieren. Der Kunsthandel werde vorrangig im barocken Prunksaal des ersten Stockes positioniert sein, während das Erdgeschoß und die Halle den heimischen Galerien vorbehalten sein werden, kündigt die Messeleitung an. Zudem gibt es einen von der auf Skulptur spezialisierten Galeristin Dagmar Chobot kuratierten Skulpturengarten, der vor dem Palais seinen Platz bekommt. Insgesamt 20 Skulpturen hat die Expertin ausgewählt. Der Bogen spannt sich dabei von österreichischen Klassikern, wie Joannis Avramidis, Andreas Urteil und Josef Pillhofer bis zur jüngeren Genera- tion wie Walter Moroder, Peter Dörflinger oder Christian Eisenberger.
Das Palais Liechtenstein hat eine lange Kunsttradition. So beherbergt es einen Teil der Privatsammlung des Fürsten von Liechtenstein und war bis vor einigen Jahren als öffentliches Museum zugänglich. Sogar eine Kunstmesse hat es hier schon einmal gegeben, nämlich 1976 die erste Wiener Kunstmesse.
Der Art Austria ist es jedenfalls trotz des relativ kurzfristigen Ortswechsels gelungen, die führenden heimischen Galerien und Kunsthändler fast gesammelt wieder für die Messe zu gewinnen. So ist beispielsweise die Galerie Krinzinger mit einem von dem Künstler-Duo Hanakam & Schuller gestalteten und von Angela Stief kuratierten Stand dabei. Zudem zeigt sie Arbeiten der Lichtkünstlerin Brigitte Kowanz.
Die zweite Doyenne des Kunstmarktes, Rosemarie Schwarzwälder mit der Galerie nächst St. Stephan, wird neueste Arbeiten von Herbert Brandl präsentieren sowie von Luisa Kasalicky, die im Grenzbereich von Installation, Malerei und Skulptur arbeitet und dabei konstruktivistische Stilelemente mit barocken Versatzstücken kombiniert.
Mario Mauroner nützt die Art Austria als Forum junge österreichische Kunst zu zeigen, wie er sagt. Heuer hat er beispielsweise die analytischen Collagen und Objekte von Jochen Höller auf dem Stand und Werke von Stefan Wabel, der das prekäre Verhältnis zwischen Mensch und Natur thematisiert. Zudem bringt er im Rahmen des Skulpturengartens einen 15-TonnenBagger mit, inszeniert von Markus Hofer, der eigens für die Art Austria angefertigt wurde.
Die Galerie Steinek schließlich konzentriert sich auf Papierarbeiten von Arnulf Rainer, Hermann Nitsch, Otto Muehl, Walter Pichler und Attersee, die sich um das Thema Körper und Emotionen drehen.
Bei den Kunsthändlern wird die Galerie bei der Albertina Zetter auf die Klassiker der Avantgarde nach 1945 und auf die Zeitgenössische Kunst setzen. Max Weiler, Markus Prachensky und Gunter Damisch stecken den Bereich ab, innerhalb der sich die Abstraktion in Österreich entwickelt hat.
Bei Sylvia Kovacek wiederum wird es heuer neue Arbeiten der Künstlerin Sabine J. Wiedenhofer geben. Die Künstlerin wird auch bei der diesjährigen Biennale-Sonderschau „Glass Stress“in Venedig vertreten sein.
Lieselotte Setzer von Lilly’s Art widmet heuer ihren Stand dem BoecklSchüler Peter Dotrel. Sie bietet etwa einen „Akt nach rechts“aus dem Jahr 1965 an. Neben Dotrel hat sie Arbeiten des Zeitgenossen Karl. W. Paschek im Proramm. Abgerundet wird das Programm mit Skulpturen von Oskar Höfinger.
Dagmar Chobot kuratierte den Skulpturengarten mit österreichischen Bildhauern.