Let’s make money
EMPFEHLUNGEN FÜR ZEITGENOSSEN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN
Die Börsen agieren wieder einmal nach dem Motto „The Sky is the Limit“: Nach den großen US-Indizes ist nun auch der deutsche Dax dabei, sein bei 12.390 Punkten liegendes Allzeithoch zu „reißen“. Charttechnisch sieht es knapp davor zwar noch nach einer heftigen Schwelle aus, aber die rund 150 Punkte, die das deutsche Börsenbarometer noch von einem neuen Höhenrekord trennen, sind nicht mehr viel, wenn man sich die Entwicklung der vergangenen Monate ansieht.
Allerdings kommen wir jetzt wirklich bald in einen recht luftigen Bereich hinein. Die Fundamentaldaten (etwa die rascher als erwartet vonstatten gehende Konjunkturerholung) rechtfertigen das Ausmaß der Kursanstiege der jüngsten Zeit nämlich keineswegs. Kein Wunder, dass Analysten langsam nervös werden, während die Anleger selbst noch kaufen, als gäbe es kein Morgen.
Setzt man die einzelnen Marktpuzzlesteine zu einem Ganzen zusammen, dann sieht man, dass derzeit sehr viel Hoffnung in den Kursen steckt. Das Bankhaus Krentschker hat das am Freitag in einer Marktanalyse für seine Kunden so formuliert: „Die derzeitige Entwicklung an den US-Börsen (die der ganzen Welt die Richtung vorgeben, Anm.) fußt einzig und allein auf den Erwartungen an Trump und der Umsetzung von dessen Maßnahmen, nicht auf tatsächlich ratifizierten Reformen. Dies bedeutet, dass die Märkte mit Erwartungen derzeit so vollgepumpt sind, dass auch nur ein geringfügig negatives Abweichen – etwa bei der Höhe des erhofften Investitionsvolumens oder eines geringeren Ausmaßes der von vielen erwünschten Steuersenkungen – zu einer Korrektur an den Aktienmärkten führen könnte.“
Damit ist alles gesagt: Aktien sind bis auf Weiteres (auch wegen der derzeit vergleichsweise hohen Dividendenrenditen) attraktiv, aber das politische Umfeld muss genauer als sonst beobachtet werden. Aus der Trump- Rallye könnte nämlich leicht eine Trump-Baisse werden, wenn der USPräsident nicht wie versprochen „liefert“.
Das Ereignis der vergangenen Woche war zweifellos eine erneute Shortattacke auf ein mittelständisches deutsches Unternehmen: Die Beteiligungsgesellschaft Aurelius (ISIN DE000A0JK2A8 ) kam ins Visier von Short-Spekulanten unter Führung des Hedgefonds Gotham City. Die Folge: eine Beinahe-Kurshalbierung. Gotham hat jetzt angeblich seine Gewinne eingesackt und die Szene verlassen. Soll man jetzt auf die Gegenreaktion setzen und schnell Kohle mit der absehbaren Normalisierung des Kurses machen?