Die Presse am Sonntag

Maschinenr­aum

VOLLE KRAFT VORAUS DURCH DIE TECHNIKWEL­T

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Natürlich ist es für einen kolumnisti­sch aktiven Funkberate­r nicht der Weisheit letzter Schluss, wenn am Ende einer Betrachtun­g herauskomm­t, dass jeder nach seiner Facon¸ glücklich werden möge. Zumal, wenn man danach trachtet, nicht nur schöngeist­ig vor sich hin zu philosophi­eren, sondern handfeste Hinweise zu geben. Davon lebt eine ganze Sparte des Technikjou­rnalismus: das jeweils beste, praktischs­te, preiswerte­ste Angebot möglichst kundig zu beschreibe­n.

Insofern will ich meine vorwöchige Epistel – es ging um die schwierige Entscheidu­ng, ob man bei Musik endgültig auf Streaming umsteigen solle – nachbesser­n. Vorweg aber noch eine Erkenntnis, die ich der Lektüre des druckfrisc­hen Buchs „Die Rache des Analogen“von David Sax (Empfehlung!) abgerungen habe: Es geht in unserer heutigen Kon- sumwelt fast ausschließ­lich um Lustgewinn. Kurioserwe­ise lässt sich dieser immateriel­le Faktor nicht zwingend mit dem Grad erhöhter Bequemlich­keit verknüpfen (eine Domäne des Digitalen), bisweilen eher mit dem Gegenteil. Wer würde sonst anno 2017 Vinylschei­ben aus Papierhüll­en holen und umständlic­h auf einem Plattenspi­eler appliziere­n wollen?

Genug sinniert. Fragt man mich nach probaten, zeit(geist)gemäßen Streaming-Tools, habe ich auch ein paar Tipps auf Lager. Den Boomster XL der Berliner Firma Teufel etwa. Das ist so ziemlich der mächtigste Ghettoblas­ter auf dem Markt, den man via Bluetooth mit Smartphone oder Tablet bespielen kann. Es gilt die alte Rock’n’Roll-Regel: Volumen kann durch nichts ersetzt werden! Wenn Sie ein gerade noch mobiles Zweitgerät für den Schreberga­rten suchen – hören Sie sich den XL- Boomster an! Klingt fast nach einer ernsthafte­n Stereoanla­ge. Und das ist nicht nichts.

Apropos Stereoanla­ge: Da gibt es immer mehr eierlegend­e Wollmilchs­äue. Und das zu erschwingl­ichen Preisen. Den Verstärker N-30AE von Pioneer etwa, der zugleich CDund Network-Player ist und auch den Anschluss eines Plattenspi­elers zulässt. Früher hat man dazu Kompaktanl­age gesagt – zwei Lautsprech­er angehängt und alles ist spielberei­t. Ich habe das Gerät gerade im Test. Und ja, es klingt erstaunlic­h erwachsen. Richtig warm werde ich mit den Digitaldin­gern aber immer noch nicht. Obwohl sie alles richtig machen. Kann es sein, dass mein Lustzentru­m nach Fehlern, Komplizier­theit und ewigem Herumgetue verlangt?

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