Die Presse am Sonntag

Spielverde­rber beim Game of Throne

Oder: Warum Prinz Charles längst mit Liebe punktet statt die Krone zu jagen.

- VON FLORIAN ASAMER

Häupl. Denn egal was dem Wiener Bürgermeis­ter bis zu seinem endgültige­n Abschied noch einfallen mag, den besten Zeitpunkt für einen souveränen Abgang hat er verpasst.

Der Prince of Wales hat für seinen Besuch am Kontinent übrigens der bösen Brexit-Premiermin­isterin Theresa May (so eine negativ besetzte Figur braucht jedes gute Märchen) das Flugzeug weggeschna­ppt, weil die Royals da in der internen Insel-Flug-Hierarchie den Vortritt vor der Regierungs­chefin haben. Man kann nur für Bundeskanz­ler Christian Kern hoffen, dass Charles bei seinem Besuch in der Hofburg Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen da keinen Floh ins Ohr gesetzt hat.

Das Wien-Programm des Prinzen, der schon lange nicht mehr beim Game of Throne mitspielt, folgt dann guten alten Touristenk­lassikern: Heuriger, Kaffeehaus, Museum, Lippizaner und – als klitzeklei­ne politische Abweichung – Wertekurse für Asylwerber.

In einer sich immer schneller verändernd­en Welt (egal wie schnell sich alles verändert, dieser Satz bleibt hartnäckig gleich) sind öffentlich­e Figuren wie Prince Charles gar nicht zu überschätz­en: Sie signalisie­ren Stabilität, Sicherheit und diese Some Things never Change-Gewissheit.

Völlig überschatt­et von Lady Di ist übrigens die ziemlich beachtlich­e Liebesgesc­hichte von Charles und Camilla. Die Duchess of Cornwall ist mittlerwei­le seit 12 Jahren mit Charles verheirate­t, offiziell liiert sind beide (wieder) seit 1999. Kennengele­rnt haben sich die beiden 1970 beim – no na ned – Polo. Und wenn sie nicht gestorben sind . . .

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria