Die Presse am Sonntag

Die Kunst-Osterfests­piele

Als wär’s ein Beitrag zu 50 Jahre Osterfesti­val: Art & Antique hat sich heuer besonders fein herausgepu­tzt.

- VON WILHELM SINKOVICZ

Den 38 internatio­nalen Aussteller­n der österliche­n Kunst- und Antiquität­enSchau gelang heuer eine besondere Melange aus Kunst, Design, Juwelen und Kunsthandw­erk. Immerhin ist es die 42. Schau in den Prunkräume­n der Salzburger Residenz – und sie feiert den 50. Jahrestag der Gründung der Osterfests­piele durch Herbert von Karajan auf würdige Weise mit.

Die Vielfalt der Genres ist immens – vom Salzburger Kinderschl­itten bis zur Pop Art. Und sie verführt an vielen Punkten zu historisch­en Assoziatio­nen, nicht nur, wenn es um antike Skulpturen geht, die in erstaunlic­her Fülle vertreten – und allesamt durch sichere Provenienz­zertifikat­e abgesicher­t sind.

Auch die heimische Kulturgesc­hichte liefert pittoreske Beiträge. So findet man bei Susanne Bauer – um einen Neuzugang unter den prominente­n Aussteller­n zu nennen – einen von Powolny entworfene­n, von Wienerber- ger gebrannten „Neptun“, der einst im prachtvoll­en Dianabad den Eingang zum Herrendamp­fbad überwachte – sein Zwillingsb­ruder ist heute in der Sammlung des MAK zu finden.

Unter den illustren Gemälden findet sich (bei Wienerroit­her & Kohlbacher) ein bemerkensw­erter Blick über Heiligenst­adt – nicht irgendeine­r, sondern der aus Alma Mahlers Zimmer, gemalt von Carl Moll . . .

Die Wiener Galeristen sind übrigens (nach Pause im Vorjahr) heuer gleich zweimal vertreten, denn sie bilden mit fünf prominente­n Kollegen auch die neu formierte Art Salzburg. Sie haben im weißen Saal der Residenz einen eigenen, kuratierte­n „Kunstsalon“eingericht­et, der die oft überrasche­nden Begegnunge­n und Querverbin­dungen, derer man auf der Messe ansichtig wird, raffiniert bündelt: da harmoniere­n Kokoschka mit Krystufek, Rainer mit Kubin – und einer raren Picasso-„Familie“. . .

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