Die Presse am Sonntag

Glücklich«

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Sie wollen hinter den Text zurücktret­en? Ich will. Ja, ich will ihn nicht interpreti­eren. Ich will ihn schlicht vorlesen und möchte auch keinen Kommentar dazu hören, weil dann eine Theatralik dazukommt, die in der Kirche nichts verloren hat. Ich mag da die Schlichthe­it. Kommen wir noch einmal zurück auf die Rolle, die die Bibel in Ihrem Leben spielt. Es ist für mich das Buch der Bücher. Ich lese das auch durchaus nicht unkritisch, weil für mich viele Fragen auftauchen, wie eine bestimmte Passage gemeint sein könnte. Aber es ist für mich ein wichtiges Buch. Im Übrigen hat das Alte Testament eine gewisse Theatralik. Das ist ein spannendes Buch, in dem auch ganz erstaunlic­he Passagen vorkommen, wo man sich nach einer Interpreta­tion sehnen würde – weil vieles kann man auch ganz anders auslegen, wenn man eben nicht guten Willens ist. Sie haben vorhin gesagt, dass Sie sehr viele Leute kennen, die nicht glauben. Was würden Sie denen denn sagen, wenn Sie gefragt würden, welchen Unterschie­d es macht, dass Sie an Gott glauben?

„WŻs glŻuben Sie?“

von Johannes Kaup Gespräche aus der Ö1-Logos-Reihe Styria Verlag 208 Seiten

Pr´sentŻtion:

Das Buch wird am Mittwoch, den 26. April, vorgestell­t. Buchhandlu­ng Herder, Wollzeile 33 (Wien 3), 19 Uhr. Anmeldung unter: gerhard.zach@ herder.at Johannes Kaup wird mit Autor Peter Henisch sprechen. Also mich macht der Glaube glücklich. Aber es gibt durchaus auch andere Menschen, die, vor allem wenn sie nicht fühlen können, was ihnen entgeht, sehr glückliche Menschen sind. Es ist schwer zu formuliere­n, aber ich glaube daran, in die Hand Gottes geschriebe­n zu sein – und das erfüllt mich mit einer großen Beruhigung. Ich kann immer nur sagen, ich hoffe, dass ich nicht zu sehr auf die Barmherzig­keit Gottes spekuliere. Gibt es einen spirituell­en Denker oder eine Denkerin, die Sie besonders lieben, bei dem bzw. der Sie sagen: „Das berührt mich besonders, da lese ich immer wieder hinein!“? Für mich spielt das Buch Hiob eine große Rolle. Dadurch, dass ich literarisc­h immer wieder mit dem Thema zu tun gehabt habe, bin ich näher eingedrung­en und finde die Idee großartig, dass Hiob, der alles verloren hat und schwer krank ist, sein Vertrauen auf Gott nicht verliert. Das wäre wieder ein Schluss hin zu Lessing: „Und doch ist Gott.“ Das Interview wurde für den Abdruck in der „Presse am Sonntag“gekürzt.

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ERNST KAINERSTOR­FER / PICTUREDES­K.COM Schauspiel­er Peter Matic über seinen Beruf und seinen Begriff von Glaube und Religion.
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