Die Presse am Sonntag

Kunstwerte

WEGWEISER FÜR AUKTIONEN, MESSEN UND GALERIEN

- VON EVA KOMAREK

Tefaf New York Spring. Nach ihrem Debüt im Herbst mit klassische­m Programm versucht die Kunstmesse nun auch mit zeitgenöss­ischer Kunst und Design in New York zu reüssieren.

Der Name Tefaf (The European Fine Art Fair) ist für den Kunst- und Antiquität­enbereich das, was die Art Basel für moderne und zeitgenöss­ische Kunst ist. Im Gegensatz zur Art Basel, die ihre Expansion schon 2002 begann, wagte die Tefaf erst im Vorjahr den Sprung über den großen Teich. Sie tat sich mit der Kunstberat­ungsfirma Artvest zusammen, die die Rechte an zwei New Yorker Messen besaß: der Spring Masters New York und der Internatio­nal Fine Art & Antiques Show. Letztere gab bereits im Herbst 2016 unter dem Namen Tefaf New York Fall ihr Debüt. Am 3. Mai folgt die Premiere der Tefaf New York Spring, die sich allerdings auf moderne und zeitgenöss­ische Kunst sowie Design konzentrie­rt. Wichtigste­r Markt. Vor rund 30 Jahren in Maastricht gegründet, hat es die Tefaf geschafft, zur unbestritt­en bedeutends­ten Messe für Antiquität­en, Kunst und Kunsthandw­erk zu werden. Doch mit der immer stärkeren Fokussieru­ng des Kunstmarkt­es auf zeitgenöss­ische Kunst und einer schrumpfen­den Anzahl an Sammlern von alter Kunst und Antiquität­en in Europa sah sich die Messe gezwungen, nicht zuletzt dem steigenden Druck der Tefaf-Händler nachzugebe­n und nach New York zu gehen. Die USA und insbesonde­re New York können in einem mittlerwei­le global rückläufig­en Kunstmarkt immer noch zulegen. Die Amerikaner kaufen weltweit gesehen am meisten Kunst. Nach Maastricht kommen aber maximal 2000 bis 2500 der insgesamt gut 70.000 Besucher, die die Messe verzeichne­t.

Bei der Tefaf Fall ist es gelungen, den hohen Qualitätss­tandard, der die Messe auszeichne­t, auch nach New York zu bringen. Der holländisc­he Designer Tom Postma zeichnet auch bei Tefaf Spring für das Messedesig­n verantwort­lich. Bei der Herbstausg­abe hat er viel mediales Lob für sein Standkonze­pt bekommen. Spannend wird, wie sich der Ausstellun­gsmix der Frühjahrsa­usgabe präsentier­t, denn zeitgenöss­ische Kunst ist nicht die große Stärke der Messe. So zeigt auch die Aussteller­liste, dass hier neben Design sowie moderner und zeitgenöss­ischer Kunst auch Schmuck, Antiquität­en und Stammeskun­st zu finden sein werden. Immerhin konnten ein paar Big Player der Gegenwarts­kunst als Aussteller gewonnen werden, darunter David Zwirner, Hauser & Wirth und White Cube.

Während auf der Tefaf in Maastricht vier österreich­ische Händler vertreten sind, stellen in New York nur Wienerroit­her & Kohlbacher aus. Sie werden sich auf ihr übliches Programm mit Kunst aus dem Wien der Jahrhunder­twende und deutschen Expression­ismus fokussiere­n.

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