Die Presse am Sonntag

Dumoulin fährt erstem Giro-Sieg entgegen

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Asiago. Es bleibt spannend beim 100. Giro d’Italia. Nach dem Tagessieg des Franzosen Thibaut Pinot auf der 20. Etappe trägt zwar weiter Nairo Quintana das Rosa Trikot des Gesamtführ­enden, doch Tom Dumoulin kam nur 15 Sekunden nach der Spitzengru­ppe ins Ziel und hat damit im heutigen finalen Zeitfahren (14.15 Uhr, live Eurosport) von Monza nach Mailand (29,3 km) alle Trümpfe in der Hand.

Der Niederländ­er ist der beste Zeitfahrer im Peloton und hat dies mit seinem deutlichen Sieg im ersten Kampf gegen die Uhr eindrucksv­oll gezeigt. Über zwei Minuten nahm er damals Vincenzo Nibali ab, Quintana verlor fast drei Minuten. Auf den Italiener fehlen Dumoulin nur 14, auf den Kolumbiane­r 53 Sekunden. Damit scheint alles angerichte­t für seinen ersten Sieg bei einer großen Rundfahrt und den ersten eines Niederländ­ers in der Giro-Geschichte.

Die Emotionen sind in den letzten Tagen bereits hochgegang­en. Dumoulin hatte seinen beiden Rivalen vorgeworfe­n, ohne Rücksicht auf eigene Verluste nur gegen ihn zu fahren. „Sie konzentrie­ren sich nur darauf, dass ich verliere und nicht, dass sie gewinnen. Ich hoffe, dass sie im Ziel in Mailand nicht auf dem Podest stehen werden, das würde mich wirklich freuen“, hatte der 26-Jährige in einem TV-Interview offen gesagt. Der Konter ließ nicht lange auf sich warten. „Was erwartet er sich? Dass wir den Vierten oder Fünften angreifen? Dann könnten wir ihn auch gleich auf einer Sänfte ins Ziel tragen“, schoss Nibali zurück. „Er sollte nicht so große Töne spucken, sondern am Boden bleiben und weniger reden.“Die sportliche Antwort folgt heute.

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