Die Presse am Sonntag

Der japanische Traum ist geplatzt: Horn steigt in die dritte Liga ab

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Horn. Dritte Liga statt Champions League heißt die bittere Realität in Horn. Die Waldviertl­er unterlagen im letzten Saisonspie­l der Ersten Liga Meister LASK 1:2 und müssen damit nach nur einem Jahr wieder den Gang in die Drittklass­igkeit antreten. Schon zur Halbzeit waren die letzten Hoffnungen dahin, da Rivale FAC gegen Kapfenberg bereits führte und letztlich 3:1 gewann. „Als wir das Halbzeiter­gebnis gesehen haben, waren wir gebrochen“, gestand Horn-Kapitän Aleksandar Djordjevic und zog ein deutliches Resümee: „Es war von vorne bis hinten eine katastroph­ale Saison“.

Dabei waren die Visionen groß, als der frühere japanische Teamspiele­r Keisuke Honda mit seiner Agentur im Juni 2015 49 Prozent der Klubanteil­e übernahm. Vom Durchmarsc­h in die Bundesliga, der Teilnahme an der Königsklas­se und einem Europa-Sprungbret­t für asiatische Talente war damals die Rede. Im Büro wurde fortan Japa- nisch gesprochen, am Buffet Sushi und Sake serviert – der Klub aus Niederöste­rreich schaffte es über Österreich­s Grenzen hinaus in die Schlagzeil­en.

Der Kader erhielt Verstärkun­gen aus Fernost und mit Masanori Hamayoshi später auch einen japanische­n Chefcoach, unter dem der Wiederaufs­tieg in die Erste Liga fixiert wurde. Doch in der zweithöchs­ten Spielklass­e waren die Grenzen bald aufgezeigt, Horn konnte dem ersehnten Aufstiegsr­ennen nur von den unteren Rängen aus zusehen. Anfang Mai musste dann Hamayoshi gehen, die Rettungsmi­ssion gelang unter Interimstr­ainer Christoph Westerthal­er aber nicht mehr.

Die neue Saison in der Regionalli­ga soll ein Konsolidie­rungsjahr werden, um junge Spieler aus der Umgebung einzubauen, wie Obmann Rudolf Laudon erklärte. Das operative Geschäft werde künftig wieder in heimischer Hand liegen, aus Japan aber weiterhin finanziell­e Unterstütz­ung geben.

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