Tropenhitze? In die Sauna
Lieber zum Aufguss statt ins volle Freibad.
Für dieses Verhalten findet man seltsamerweise bei wenigen Menschen Verständnis: Es ist fast schon August, heiß und drückend schwül, doch der erlösende Platzregen will nicht kommen. „Ich gehe jetzt in die Sauna“, sage ich und werde von all den Anwesenden in meinem Stammlokal, die sich in den kommenden Hitzestunden in überfüllten Bädern um einen freien Platz in der prallen Sonne auf der Liegewiese streiten werden, schief angesehen.
Zu Unrecht, wie sowohl nützlicher ärztlicher Rat als auch der Lokalaugenschein im Fitnessstudio beweisen. Nur vereinzelte schlanke Besucher mühen sich auf den Laufbändern und Rädern, an den Ruder- und Kraftmaschinen ab, während auf meinem Bildschirm gerade die Wettervorhersage läuft – kein Gewitter vor dem Abend! Ich wechsle zum Pool. Kein einziger Schwimmer im kühlen Wasser, mein Handtuch bleibt exklusiv auf den sonst leeren Liegen. Und auch beim abschließenden Saunagang bin ich allein.
Dieser bringt mir, worauf ich seit dem Morgen gewartet habe – trockene, heiße Luft, dann zwei kurze Aufgüsse, die den Puls rasen lassen, der Schock des kalten Wassers im Tauchbecken, die wechselnde Temperatur unter der Dusche. Völlig entspannt lege ich mich nun ins Freie. Medizinisch ist es völlig klar, das Wüstenklima, der Frischekick und die Lockerung danach sind gesundheitsfördernd. Draußen hat es noch immer gut 30 Grad. Doch in den nächsten Stunden wird mir diese tropische Folter nichts anhaben können.