Wir brauchen kein hitzefrei
Der Vorteil von anhaltenden Hitzeperioden: Man hat auch abends noch etwas vom Sommer. Es ist das klare Gegenstück zur Hängematte, und doch ist die Empfehlung ernst gemeint: Man kann bei großer Hitze hervorragend arbeiten. Vorausgesetzt, man hat das Privileg, in einem wohltemperierten Büro/Geschäft/ Sonstwas werken zu können, in dem man weder schwitzt noch friert (in beiden Fällen wär’s die Schuld der Klimaanlage!). Es ist bestimmt nicht das Schlechteste zu arbeiten, wenn alle anderen – zumindest aber Schüler, Lehrer und die meisten Eltern – Ferien machen. Die Anruf-, E-Mail- und Terminfrequenz sinkt, und sogar in den sozialen Netzwerken wird weniger gepostet und gebrüllt. Das eigene Arbeitspensum steigt also mit Sicherheit. Schwimmen in der Dämmerung. Das Arbeiten in Hitzezeiten hat noch einige andere Vorteile: Die Tage sind länger, die Fleißigen haben also auch abends etwas vom Sommer. Wer jetzt gegen 17, 18 Uhr oder später das Büro verlässt, kann sicher sein, dass es noch immer warm und hell ist. Aber nicht mehr so beißend heiß wie zu Mittag. In die Donau – die Alte wie die Neue, ganz egal – oder den Pool am Badeschiff kann man auch noch in der Dämmerung hüpfen. Im Schanigarten sitzen ebenso. In anhaltend heißen und vor allem trockenen Phasen muss man am Morgen nicht einmal an eine Jacke für den Abend denken. Apropos trocken: Wenn der Frühling wie in diesem Jahr niederschlagsarm ist, bleiben im Sommer die Gelsen aus. Selten gab es in Ostösterreich so angenehm wenig Surren, Stechen und Jucken wie gerade. Damit sind auch Sommerabende nahestehender Gewässer erträglicher. Noch ein Grund zum Dableiben.