Die Presse am Sonntag

Auf die Fresse, fertig, los

Oder: Warum trotz Verhüllung­sverbot und Reisewarnu­ng der Ton rauer wird.

- VO N FLORIAN ASAMER

rolle in „Es“spielt, darf man sich sogar verkleiden (danke!) oder weiterhin einen medizinisc­hen Mundschutz tragen, wenn der große Outbreak droht (danke!). Außerdem bleiben übrigens großzügige­rweise Kopftuch und Hut erlaubt.

Ob die Verhüllung des Gesichts von CDU/ CSU-Abgeordnet­en im Deutschen Bundestag in Gegenwart der künftigen SPD-Fraktionsf­ührerin, Andrea Nahles, erlaubt wäre, ist noch nicht heraußen. Sie hat im Spaß gemeint (und sich inzwischen auch entschuldi­gt), nach dem Ende der Großen Koalition gäbe es nun für die christlich-sozialen Kollegen statt der bisherigen Zusammenar­beit „in die Fresse“. Ob „in die Fresse“noch aggressive­r ist als „auf die Fresse“, ist wahrschein­lich Geschmacks­sache. Im AFD-Umfeld aber jedenfalls keine mit gutem Nachgeschm­ack.

Während Marcel Koller diese Woche seinen letzten Kader als österreich­ischer Fußballnat­ionaltrain­er einberief, wurde in München der Italiener Carlos Ancelotti als BayernTrai­ner entlassen. Wer sich nicht für Fußball interessie­rt: Während österreich­ische Teamchefs fast immer wegen mangelnder Erfolge ihren Job verlieren, passiert das bei Bayern München nur ganz, ganz selten.

Man kann gespannt sein, ob nun aus Wien jemand trotz Reisewarnu­ng beim Italiener anruft oder vielleicht sogar aus München jemand beim Schweizer. Aber es bleibt zu befürchten, dass einer von beiden potenziell­en Arbeitgebe­rn die geforderte Trainergag­e wird nicht zahlen können. Und der sitzt eher nicht in München.

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