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NACHRICHTEN AUS DER REDAKTIONSKONFERENZ
Unser Mann in Pyeongchang und warum die Winterspiele für den ÖSV etwas getrübt sind.
Der globale Wintersport blickt seit Freitag nach Pyeongchang. Wo die Olympischen Winterspiele in einem – den Mützen und Winterjacken von Ehrengästen, Sportlern und Zusehern nach zu schließen – eiskalten Stadion mit viel Symbolik, noch mehr Lichtdrohnen und einem koreanischen John-Lennon-Imitator eröffnet wurden. Diesmal bietet das Spektakel auch den weniger sportinteressierten Zusehern Gesprächsstoff. Denn am Rand der Stadien wird Politik gemacht. Die seit Jahrzehnten verfeindeten Länder Nord- und Südkorea rücken plötzlich näher. Der gemeinsame Einzug der Athleten unter der Flagge Koreas bei der Eröffnung war richtig bewegend. Für uns vor Ort in der südkoreanischen Provinz ist übrigens Christoph Gastinger. Er wird uns in den kommenden Wochen mit Berichten von den Spielstätten versorgen, und zwar rund um die Uhr, auch online. Seine Kollegen aus dem Sport, Senta Wintner, Josef Ebner und ihr Ressortchef, Markku Datler, werden die Spiele von Wien aus vor dem Fernseher im Blick haben.
Auch Österreich blickt Richtung Pyeongchang, vor allem heute nach der Herrenabfahrt. Falls Sie sich wundern: Die Ergebnisse finden Sie nicht in dieser Ausgabe (die Abfahrt war für 3 Uhr nachts unserer Zeit anberaumt, unschaffbar für unseren Druck), aber auf unserer Website diepresse.com/ olympia. Etwas getrübt sind die Winterspiele in diesem Jahr für Österreichs Skiverband. Am Freitag sind neue Vorwürfe gegen den früheren ÖSV-Trainer Karl Kahr in der „Süddeutschen“bekannt geworden. Wir haben Waltraud Klasnic, die vom ÖSV als Ansprechperson für Missbrauchsopfer nominiert wurde, schon davor getroffen und mit ihr über ihre Arbeit gesprochen, wir durften am Freitag noch einige Fragen zum aktuellen Fall nachreichen. Klasnic will infolge des Falls Kahr das Gespräch mit Nicola Werdenigg suchen, die die Aufarbeitung der ÖSVMissbrauchsfälle ins Rollen gebracht hat.