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NACHRICHTEN AUS DER REDAKTIONSKONFERENZ
Wie schreibt man eigentlich einen Bestseller? Dieser Frage gehen wir in der Theorie nach – und ein neues Buch von zwei »Presse«-Kollegen über Stadtbauern versucht es in der Praxis.
Bevor man sich daranmacht, ein Buch zu schreiben, ist in der Regel nicht absehbar, ob es ein kommerzieller Erfolg wird. Oder? Nun, offenbar gibt es doch Indizien, die verraten, ob ein Stoff erfolgreich wird. Der deutsche Germanist Jörg Magenau hat dazu ein Buch verfasst, das sinnigerweise „Bestseller“heißt. Bettina Steiner ist den Thesen darin auf den Grund gegangen. Gleich auf die Praxis haben sich Chronik-Redakteurin Karin Schuh und „Presse“-Fotograf Clemens Fabry gestürzt. Sie haben ein Buch über Wiener Stadtbauern herausgebracht – das sind gar nicht so wenige. Rund 630 haben die beiden bei ihren Recherchen gezählt und geben im Österreich-Teil dieser Ausgabe einen Überblick. Das Potenzial, sich gut zu verkaufen, hat übrigens auch ein Buch über die legendäre Karawanenstadt Timbuktu, das Günther Haller auf unseren Geschichte-Seiten aufgreift.
Bestseller müssen aber nicht unbedingt nur Bücher sein. Zuletzt war auch von Daten die Rede, die für recht viel Geld gehandelt wurden. Jene der Nutzer von Facebook nämlich, die von der britischen Analysefirma Cambridge Analytica zweckwidrig verwendet wurden. Nicole Stern hat sich dem Sammeln von Daten als Geschäftsmodell gewidmet und lädt Sie ein, den betreffenden Firmen beim Datenfang ein wenig über die Schulter zu schauen. Und ganz abseits von Büchern noch ein aktueller Hinweis – heute wird in Ungarn gewählt. Aus diesem Anlass haben Eva Winroither und Jürgen Streihammer mit in Wien lebenden Ungarn gesprochen, wie sie ihr Herkunftsland sehen. Was trennt sie, was eint sie? Hm, Ungarn in Österreich? Vielleicht könnte das ja gleich ein Anstoß für das nächste Buch aus der „Presse“-Redaktion sein. Hallo, liebe Verlage, wir hätten da eine Idee!