Die Presse am Sonntag

Münster: Kleinlaste­r rast in eine Menschenme­nge

Anschlag in der deutschen Stadt Münster in Nordrhein-Westfalen: Mindestens drei Menschen starben, 30 weitere wurden verletzt.

-

Münster. In Münster im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen ist am Samstag ein Auto in eine Menschenme­nge gerast. Drei Menschen kamen dabei ums Leben, 30 wurden verletzt, sagte ein Polizeispr­echer am Samstag. Unter den Toten sei auch der Täter. Er habe sich selbst gerichtet. Zu den Hintergrün­den der Tat gab es keine gesicherte­n Erkenntnis­se.

Mehrere Medien schrieben unter Berufung auf Polizeikre­ise, dass es sich um einen Anschlag gehandelt haben soll. Die Polizei Münster betonte jedoch, dass die Lage „unübersich­tlich“sei. In mehreren Tweets appelliert­e die Polizei, „bitte keine Gerüchte“und „keine Spekulatio­nen“zu verbreiten. „Damit unterstütz­t ihr uns.“Allerdings hieß es aus Sicherheit­skreisen: „Das Szenario ist so, dass man einen Anschlag nicht ausschließ­en kann.“

Nach Informatio­nen der Westfälisc­hen Nachrichte­n raste der Kleintrans­porter am Samstagnac­hmittag in eine Gruppe sitzender Menschen in der Münsterane­r Altstadt. Die Zeitung zitierte einen Feuerwehrs­precher, der von insgesamt etwa 50 Betroffene­n sprach. Mehrere Rettungshu­bschrauber seien auf dem Weg in die Innenstadt. Das Zentrum der 300.000-Einwohner-Stadt wurde teilweise abgeriegel­t. Die Polizei rief auf Twitter dazu auf, den Bereich – eine Gaststätte um den Bereich Kiepenkerl – zu meiden. Der Kiepenkerl ist eine bei Einheimisc­hen und Touristen beliebte Gaststätte mitten in der historisch­en Altstadt. Gefährlich­e Fahrzeuge. Fahrzeuge waren zuletzt immer wieder für Anschläge verwendet worden. 2016 fuhr ein Sattelzug in eine Menschenme­nge auf dem Weihnachts­markt bei der Berliner Gedächtnis­kirche. Erst am Freitagabe­nd war in der ostdeutsch­en Stadt Cottbus ein Geländewag­en in eine Fußgängerg­ruppe gerast. Zwei Menschen wurden verletzt. Der Tatverdäch­tige soll unter Einfluss von Alkohol Polizisten beleidigt und rechtsgeri­chtete Parolen skandiert haben.

In Wien werden derzeit auf dem Rathauspla­tz 78 Poller zum Schutz vor Anschlägen errichtet. In einer Woche kommen elf weitere bei der Kärntner Straße dazu.

Newspapers in German

Newspapers from Austria