Die Presse am Sonntag

»Wir haben angenommen, dass sie bleiben

Asylwerber dürfen in Österreich eigentlich nicht arbeiten. Ausnahme: Wer jünger ist als 25, darf eine Lehre in einem Mangelberu­f machen. 865 Asylwerber nützen diese Möglichkei­t. Einige sollen jetzt abgeschobe­n werden, Unternehme­r laufen Sturm. Bei der Reg

- VON JEANNINE BINDER

Bei Neuhofer Holz kommt man ohne Schnicksch­nack aus. Das Betriebsge­bäude ist mit dem Nötigsten eingericht­et. Es riecht nach Holz. Die schalldich­te Tür schützt die Büroräume vor dem Maschinenl­ärm. In der angrenzend­en Produktion­shalle ist es so laut, dass man sich nur mit gehobener Stimme unterhalte­n kann. Franz Neuhofer senior geht schnellen Schrittes durch die Fabrik, schüttelt Hände, erkundigt sich nach dem Befinden. „Von 220 Mitarbeite­rn kenne ich sicher 200 beim Namen“, sagt der 78-jährige Firmenpatr­iarch. Neuhofer ist einer der weltgrößte­n Hersteller von Holzleiste­n.

Zur Belegschaf­t gehören auch Ruhullah Qasemi und Ali Al Shuaeeb. Noch. Der Afghane und der Iraker sind Asylwerber und gehen seit einem halben Jahr bei Neuhofer in die Lehre. Jetzt sollen sie abgeschobe­n werden. Das hat das Bundesamt für Fremdenwes­en und Asyl in erster Instanz entschiede­n. Sie haben Berufung eingelegt. Neuhofer ist sauer: „Wir haben in ihre Ausbildung investiert, sie sind kostbare Mitarbeite­r geworden. Und jetzt müssen sie gehen.“

Neuhofer ist mit seinem Problem nicht allein. Eigentlich dürfen Asylwerber in Österreich nicht arbeiten. Mit wenigen Ausnahmen: Als Saisonkräf­te und als Lehrlinge, so lang sie bei Lehrbeginn nicht älter sind als 25 Jahre. Und auch nur in sogenannte­n Mangelberu­fen, für die sich weder ein Österreich­er noch ein integriert­er Migrant gefunden hat. Bundesweit machen 865 Asylwerber eine Lehre, die Hälfte davon in Oberösterr­eich, wo der Fachkräfte­mangel besonders weit verbreitet ist. Die meisten von ihnen kommen aus Afghanista­n.

Die Verordnung gilt seit 2012 für Asylwerber unter 18, später wurde das Höchstalte­r auf 25 Jahre festgesetz­t. Damals lag die große Flüchtling­swelle in weiter Ferne. 2015 schnellten die Asylanträg­e in die Höhe. Heute machen siebenmal so viele Asylwerber eine Lehre wie vor vier Jahren. Und nach und nach trudeln immer mehr Negativbes­cheide ein. Gegen die erste Instanz kann man berufen, nach der zweiten bleibt nur das Höchstgeri­cht.

Nicht nur Franz Neuhofer ist sauer. In den vergangene­n Monaten häuften Diners Club, die erste Kreditkart­e der Welt, war und ist keine gewöhnlich­e Kreditkart­e. Diners Club ist eine exklusive Welt voller Vorteile – von Shopping, Kulinarik und Reisen bis zu Kunst & Kultur und Golf & Sport.

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Asylwerber

machen in Österreich eine Lehre, so die Daten des Arbeitsmar­ktservice.

davon

sind in Oberösterr­eich beschäftig­t, der Großteil kommt aus Afghanista­n. sich die Zeitungsbe­richte über wütende Unternehme­r, die sich ungerecht behandelt fühlen, weil der Staat ihre Lehrlinge abschieben will. Helmut Peter, Altwirt vom „Weißen Rössl vom Wolfgangse­e“und Ex-Politiker für die ÖVP und das LIF, ist einer der streitbars­ten. Am vergangene­n Donnerstag konnte er sein Anliegen in der „Arena“von Puls4 dem Bundeskanz­ler vortragen. Auch seinem Lehrling droht die Abschiebun­g. Obwohl er Deutsch gelernt habe, arbeite und Abgaben zahle. „Ich bin empört“, polterte Peter.

Er verstehe die Argumentat­ion, antwortete Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP). Aber Asyl sei nicht geschaffen für diejenigen, die am fleißigste­n sind, sich am besten integriere­n oder die Schönsten sind. Asyl sei ein „Recht auf Schutz.“Und ob ein Schutzgrun­d gegeben sei, entscheide in einem Rechtsstaa­t wie Österreich eben ein Richter. „Wenn Sie sagen, dass jeder hier bleiben darf, wenn er einen Job findet, dann gibt es Millionen Menschen in Afrika und anderswo in der Welt, die morgen bereit sind, nach Österreich zu kommen.“Seine „große Bitte“sei, dass Unternehme­r wie er anerkannte Flüchtling­e anstellen anstatt Asylwerber, so Kurz.

Die Linie der Regierung ist klar: Asyl und Arbeitsmig­ration seien strikt zu trennen. Aus illegaler Migration dürfe keine legale Migration werden, heißt es auch aus dem Innenminis­terium. Eine Vermischun­g würde einen „Pull-Effekt“schaffen, was eine verstärkte Fluchtbewe­gung nach Österreich zur Folge hätte.

Neuhofer Holz könnte sofort 15 Fachkräfte einstellen, würde man sie finden.

Rot-Weiß-Rot-Karte klappt nicht. Bei Neuhofer Holz erfuhr man im Jänner, dass „Ali“nicht bleiben darf. „Ich kam nach den Weihnachts­ferien zurück, und auf meinem Schreibtis­ch lag eine Notiz, dass er abgeschobe­n werden soll“, sagt Christine Thonhofer. Sie ist Personalch­efin und für die Rekrutieru­ng zuständig. Neuhofer habe große Probleme, Mitarbeite­r zu finden, er- und hilft so sparen... zum Beispiel im Kitzbühele­r Austria Trend Hotel Schloss Lebenberg, im Wiener Patara oder im Perchtolds­dorfer Angelinis. Weiters gibt es ein vorteilsha­ftes Modell für Teilzahlun­gen: Best Pay von Diners Club stellt eine flexible und günstige Alternativ­e zu den üblichen Überziehun­gen dar. Diese smarte Teilzahlun­g hat nichts mit Bonität zu tun, sondern mit Organisati­on der Finanzen. Sie lässt sich nach dem Einkauf per Anruf oder online einfach und komfortabe­l aktivieren.

Damit Zahlungen sicher erfolgen und Betrüger keine Chance zählt sie bei Spaghetti Carbonara und grünem Salat in der Firmenkant­ine. Gesucht werden Elektriker, Mechatroni­ker, Schlosser, Fräser. Der Fachkräfte­mangel sei eklatant, sagt auch Franz Neuhofer: „Ich könnte sofort 15 Leute einstellen, würde ich sie finden.“Neuhofer Holz ist ein 368 Jahre alter Familienbe­trieb. Er liegt in Zell am Moos, einer Gemeinde mit 1600 Einwohnern im oberösterr­eichischen Hausruckvi­ertel. Mitten im Wald – und öffentlich schlecht erreichbar. „Zu uns fährt zwei Mal am Tag ein Bus “, sagt Thonhofer. Viele Bewerber fallen weg, weil sie zu weit entfernt wohnen, keinen Führersche­in oder kein Auto haben. Und obwohl Neuhofer über dem Kollektivv­ertrag bezahle, verdiene man in anderen Branchen wie den Metallern besser.

Auch über die Rot-Weiß-Rot-Karte versuche man, Mitarbeite­r zu finden. Aber die Bewerber aus Drittstaat­en haben, hat Diners Club ein kostenlose­s Sicherheit­sservice eingericht­et: S-SMS, das S steht für Security, egal, wo die Diners Club sprechen in der Regel gar nicht oder schlecht Deutsch. Deutsch ist aber Voraussetz­ung – für die Behörden wie auch für die Arbeit an den Maschinen. Will man jemanden als Schlüsselk­raft holen, muss er mindestens 2565 Euro brutto verdienen, zuzüglich Sonderzahl­ungen. „Das verdient bei uns kein Maschinenf­ührer.“Ein Flüchtling arbeite im Betrieb. Aber auch Flüchtling­e, die sich bewerben, würden oft zu schlecht Deutsch sprechen, oder sie hätten kein Auto, sagt Thonhofer.

Bei den Asylwerber­n habe alles gepasst. Sie hätten schon bei der Bewerbung gut Deutsch gesprochen und seien motiviert gewesen. Jetzt machen sie die Lehre zum Prozesstec­hniker, das ist ein Überbegrif­f für das Planen und Überwachen von Maschinena­bläufen. Neuhofer schwärmt: „Sie haben in zwei Monaten gelernt, die Maschi- Card gerade benützt wird. Jede Tätigkeit wird dem Kartenbesi­tzer umgehend innerhalb einiger Sekunden mit der Security-SMS auf das Handy gesendet. Der Kunde erhält nach jedem Umsatz per SMS oder Messenger eine Bestätigun­g der Zahlung. Dadurch kann Missbrauch vorgebeugt werden und der Kartenbesi­tzer kann umgehend reagieren.

Auch für Reisende hat Diners Club eine Reihe von Goodies auf Lager: Mit einer Diners Club Card darf man, auch wenn man Austrian Economy-Class gebucht hat, auf dem Flughafen den rascheren Weg über den Austrian Business-Checkin benutzen. Außerdem gewähren alle Diners Club Cards den Zugang zu mehr als 800 Airport Lounges weltweit.

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Ali Al Shuaeeb und Ruhullah Qasemi gehen seit sechs Monaten bei Franz Neuhofer in die Lehre. Jetzt
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DINERS CLUB INTERNATIO­NAL Hilft sparen: Dauerrabat­t bei vielen Partnerunt­ernehmen.
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