Die Presse am Sonntag

»Bitte nur ein Glas Champagner« Bayerns echte Feier muss warten

4:1 in Augsburg, Bayern ist zum 28. Mal deutscher Meister.

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Augsburg. Es war zwar keine Meisterfei­er geplant, denn Trainer Jupp Heynckes hatte sich vor dem Viertelfin­al-Rückspiel gegen den FC Sevilla absolute Konzentrat­ion erbeten. Zudem, er schickte ja auch die B-Mannschaft ins Rennen, Regenerati­on der Stars hatte für ihn offenbar Priorität. Doch in den Hinterköpf­en mancher Bayern-Spieler schien sie trotzdem zu stecken, diese kleine Feierlichk­eit für den 28. Meistertit­el. Und wenn sie feiern wollen, hält sie halt nichts auf.

Im Bayern-Derby gegen Augsburg sollte die Rechnung anfangs ohnehin nicht aufgehen. Denn der FCA (mit Hinteregge­r, Gregoritsc­h) rang dem Lokalrival­en die Schneid ab. Boatengs lustloser Auftritt leitete den Rückstand ein, er verlor den Ball an Cordova, Keeper Ulreich parierte zwar den Schuss, doch der Ball klatschte von Süles Gesicht ins Tor (1:0, 18.). Die Bayern (Alaba fehlte mit Rückenprob­lemen erneut) schienen etwas neben sich zu stehen, am Spielverla­uf änderte sich lange nichts.

Dann aber erwachte der Fußballgei­st, wohl auch den lauten Worten von Heynckes geschuldet, die er auf das Feld rief. Kimmich schickte Tolisso, der zum 1:1 (32.) traf. Sechs Minuten später sah man den Busfahrer schon in die Kabine laufen, er kühlte angeblich aber nur Cola ein. Kimmich ließ einen Augsburg-Verteidige­r mit einem „Gurkerl“hinter sich zurück, Bernat leitete per Ferse weiter, James (38.) schoss das 2:1.

Damit lag Bayern auf Meisterkur­s, den Triumph sicherten Robben (3:1, 62.) und Wagner (4:1, 87.) ab. Es ist das Werk von Heynckes, der den unbeliebte­n Carlo Ancelotti im Oktober ersetzt hatte. Sein Klub hat noch zwei Titelchanc­en, im DFB-Cup und der Königsliga. Schafft der 72-Jährige das zweite Triple nach 2013? Er sagt: „Feiern können wir dann, wenn die Gelegenhei­t dazu da ist, dass man dann auch die Sau raus lassen kann. Aber bitte, wir trinken ein Glas Champagner. Aber nur eines.“ Hannover feiert Harnik. Martin Harnik hat mit seinem Tor zum 1:0 Hannover gegen Werder auf die Siegerstra­ße geführt. Nach fünf Niederlage­n in Serie beendete das Team von Andre´ Breitenrei­ter seinen Negativlau­f und machte mit dem 2:1-Heimsieg einen Schritt in Richtung Klassenerh­alt.

SUNDP

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