Holodeck
EINE REISE DURCH DEN TECHNOLOGIEALLTAG
Aha. Nun also auch eine Kaffeemaschine, die über Alexa bedient werden kann (siehe Artikel oben). Darauf hat die Welt gewartet. Aber wer stellt eigentlich das Häferl unter die Maschine? Auch Alexa? Und wenn man schon vor der Maschine steht, kann man doch gleich auf den Knopf drücken. Oder?
Ein anderes Beispiel für die besondere Sinnhaftigkeit von Sprachsteuerung. In meinem Auto ist sie nämlich auch an Bord. Keine Ahnung, wie die Dame heißt. Sie braucht auch keinen Namen, denn aktiviert wird sie mit einem Knopf (!) am Lenkrad. Diesen erwische ich manchmal versehentlich, denn er liegt zwischen der Lauter- und Leiser-Taste. Dann meldet sich die namenlose Dame Sprachsteuerung im Auto ist sicherlich bequem. Besonders sinnvoll ist sie nicht immer. mit den Worten „Ein Kommando bitte“. Will man nun die Klimaanlage um ein Grad verstellen, muss man allerhand Kommandos ansagen. Da ist man mit dem Drehrad in der Mittelkonsole deutlich schneller. Apropos Drehrad. Die Lautstärkenverstellung funktioniert damit am schnellsten, im Gegensatz zu den Schaltern am Lenkrad und ganz zu schweigen von der Sprachsteuerung.
Zurück zu Alexa. Zu Silvester waren wir bei Freunden zu Besuch. Dort ist zu Weihnachten auch Alexa eingezogen. Alexa, im eleganten Kleid eines weißen Sonos-Lautsprechers, wurde sofort von einer Kinderschar ins obere Stockwerk entführt. Keine zwei Sekunden später schallten Popsongs herunter. Sie liefen aber nie länger als zehn Sekunden, denn dann musste Alexa schon wieder einen anderen auflegen. Nach zwei Stunden verlor Alexa bei den Kindern ihre Attraktivität, und sie brachten sie zu uns.
Natürlich haben wir die Dame im Lautsprecher sofort ins Kreuzverhör genommen. Zuerst wurde ausprobiert, ob Alexa auch auf „Alexander“reagiert. Tut sie. Was uns nach etlichen Versuchen aber nicht gelang, war, ihr einen Udo-Jürgens-Song zu entlocken. Schließlich erbarmte sich mein jüngerer Sohn und verriet uns das Schlüsselwort: „Alexa, spiel Udo Jürgens, 66 Jahre.“So alt habe ich mich dann auch gefühlt, obwohl ich es nicht bin.