Pogo im Raum der Zeit
Musik, die mit 13 die Welt war, bleibt für immer. Alte Deutschpunks wie Wizo feiern ihr Revival. Wie schön.
Es gibt Musik, die irgendwann nicht mehr geht. Zu simpel, dogmatisch, laut, was auch immer. Dann findet man die Bands auf Festival-Line-ups, dreht die alten Hits wieder auf und freut sich sehr. „Raum der Zeit“, „Die letzte Sau“, man skippt durch Alben („Für’n Arsch“, „Bleib tapfer“, „UUAARRGH!“), die Texte sitzen nach 20 Jahren von A bis Z.
Wizo! Keine Ahnung, was die in den vergangenen Jahren gemacht haben, es ist auch völlig egal. Alter Deutschpunk feiert ein Revival, Mitsingen von Spaßbis Politpunk-Texten, Pogo tanzen (sagt das noch jemand?), bitte, wann, wenn nicht auf einem Festival geht das wieder? Was lässt schneller durch Zeit reisen als Musik, auch noch live?
Der Erfolg gibt Wizo recht. Seit ein paar Jahren spielen die alten Punks aus Sindelfingen wieder ausverkaufte Hallenkonzerte und auf Sommerfestivals. Mit Neuem, vor allem aber den Songs der Neunziger. Parolen gegen Rechts und Dadatexte, das funktioniert wieder. Wizo lebt vom alten Punk, wie Die Ärzte, teils auch die Toten Hosen. Und J.B.O. oder die Abstürzenden Brieftauben spielen jetzt übrigens auch wieder.
Musik, die man mit 13 Jahren für gut befand, bleibt für immer. Vielleicht findet sich das alte Wizo-Leiberl mit der berühmten gekreuzigten Sau irgendwo. Wo sollte man es denn tragen, wenn nicht beim Festival. Und so schlecht war die Musik ja irgendwie gar nicht.