Die Presse am Sonntag

Nonplusult­ra im Fußball Spektakel, Arbeit – Spiel

24 STUNDEN AKTUELLE NACHRICHTE­N AUF Brasilien muss sich zum WM-Start gegen die Schweiz beweisen.

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Rostow am Don. Brasilien ist bereit für die Jagd nach dem sechsten FußballWM-Titel. Nach einer erfolgreic­hen Testphase wartet auf die Selec¸ao˜ heute Abend gegen die Schweiz jedoch bereits ein echter Prüfstein bei dieser WM. „Wir spielen tollen und schönen Fußball“, sagte Mittelfeld­spieler Paulinho. „Gegen große Gegner sehen wir eigentlich immer gut aus“, versprühte hingegen der Schweizer Ricardo Rodr´ıguez puren Optimismus.

Brasilien stimmte sich mit Siegen gegen Kroatien (2:0) und Österreich (3:0) auf die WM ein. Im März gab es zudem ein 3:0 gegen Russland sowie in Berlin einen 1:0-Erfolg gegen Deutschlan­d. Das zweite Resultat entbehrte nicht einer gewissen Symbolkraf­t, war es doch Deutschlan­d, das die Brasiliane­r bei deren Heim-WM 2014 im Semifinale mit 7:1 vom Platz fegte.

Neymar feierte gegen die Kroaten sein Comeback, gegen Österreich glänzte er im Happel-Stadion über 84 Minuten am linken Flügel. In beiden Spielen gelangen ihm jeweils Treffer. Unter Trainer Tite, der die Auswahl nach der Copa America 2016 von Carlos Dunga übernommen hatte, wurden in 21 Spielen 17 Siege eingefahre­n. Als Verlierer vom Platz gingen die Brasiliane­r nur nach einer Partie, im Juni 2017 setzte es in Melbourne in einem Test gegen Argentinie­n (0:1). Die Arbeit gegen den Ball. Mittelstür­mer Gabriel Jesus sieht die besondere Stärke in der mannschaft­lichen Geschlosse­nheit. „Auch in der Arbeit gegen den Ball sind wir effizient und helfen uns gegenseiti­g bis zum Maximum“, erklärte der 21-Jährige vom Premier-League-Champion Manchester City. „Sie sind ein Gleichgewi­cht zwischen Spektakel und harter Arbeit – eigentlich das Nonplusult­ra im Weltfußbal­l“, lobte der Schweizer Torhüter Yann Sommer den Gegner. „Das ist nicht nur Neymar. Das sind elf sehr gute Spieler.“

Die Schweizer peilen in der Gruppe E, in der auch Serbien und Costa Rica mitmischen, zumindest den zweiten Platz an. Das Selbstvert­rauen kommt nicht von ungefähr: In den jüngsten 17 Matches ergatterte­n die Eidgenosse­n 14 Siege, zwei Remis und nur eine Niederlage. Im Oktober 2017 musste man sich im letzten WM-QualiGrupp­enspiel in Portugal 0:2 geschlagen geben. In der WM-Vorbereitu­ng erreichte man unter anderem ein 1:1 gegen Spanien, Panama wurde zuletzt mit 6:0 abgefertig­t. „Es ist die beste Nationalma­nnschaft, in der ich gespielt habe. Vielleicht nicht aufgrund des spielerisc­hen Potenzials. Aber im mentalen Bereich. Sie weiß, dass sie jeden Gegner schlagen kann, und diese Mentalität wirkt sich auf die Trainings aus“, sagt Kapitän Stephan Lichtstein­er.

Klar ist, dass die Schweizer in Zweikämpfe­n mit Neymar keine Zurückhalt­ung an den Tag legen werden. Der 222-Millionen-Euro-Mann versprach, nicht die Nerven wegzuwerfe­n. „Zurückschl­agen gehört der Vergangenh­eit an“, betonte Neymar. „Ich werde meinen Gegenspiel­ern nicht so ein Geschenk machen.“

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AFP Brasiliens Superstar Neymar zeigte sich vor dem Auftaktspi­el des Rekordwelt­meisters bester Laune.

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