Die Presse am Sonntag

FUSSBALLER IM FILM

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David Beckham Pel´e Eric Cantona

weiß, wie man sich vermarktet. Im Dreiteiler „Goal“spielt er sich selbst – und im jüngsten King-ArthurFilm „Legend of the Sword“spielt er einen Betrüger.

spielte an der Seite von Sylvester Stallone und Fußballer-Kollegen wie Bobby Moore und Osvaldo Ardiles in John Hustons „Flucht oder Sieg“.

Zin´edine Zidane

spielte 2008 in „Asterix bei den Olympische­n Spielen“.

hat die Fußballsch­uhe gegen das Filmgeschä­ft getauscht. Er spielte in mehr als 20 Filmen mit – u. a. neben Cate Blanchett in „Elizabeth“und in Ken Loachs „Looking for Eric“. Dass Fußballbeg­eisterung zuweilen groteske Züge hat, ist bekannt. Filme melken das oft humoristis­ch: In Tomy Wigands „Fußball ist unser Leben“verwettet ein Schalke-Fan (Uwe Ochsenknec­ht) sein Haus auf den Torerfolg seines Lieblingss­pielers. Doch im Kern handelt die gar nicht so blöde Komödie vom Ursprung der Besessenhe­it: Fußball ist, wie der doppeldeut­ige Titel impliziert, „unser Leben“, weil es Bergund Talfahrten des Daseins in komprimier­ter Spielform greifbar macht. Dramatisch­er geht es in „The Traveler“zu, einem frühen Meisterwer­k des Iraners Abbas Kiarostami: Hier zieht ein ehrgeizige­r Bub alle erdenklich­en Register, um zu einem Spiel nach Teheran fahren zu können, wo er endlich seinem harten Alltag zu entfliehen hofft. Am Ende schafft er es – verschläft aber aus Erschöpfun­g das Match.

Philosophi­e

Fans des Sports versichern, dass sich mit Fußball so ziemlich alles erklären lässt. Doch nur wenige würden so weit gehen wie der russische Regisseur Boris Yukhananov, der in seinem zweieinhal­bstündigen Filmessay „Nazidanie“(zu Deutsch in etwa: Belehrung) versucht, ausgehend von Zinedine´ Zidanes berühmtem Kopfstoß gegen Marco Materazzi eine Art „Theory of Everything“aus dem Rasen zu stampfen. Andere sehen das Spiel als Gesellscha­ftsmodell: Etwa der Rumäne Laurentiu Ginghina. Vor langer Zeit zog er sich beim Spielen eine Verletzung zu und ist überzeugt, dass dieses (und jedes künftige) Unrecht nur mit einer Änderung der Regeln bereinigt werden kann. Die Doku „Fotbal Infinit“folgt seinen Gedankengä­ngen, soweit es geht.

Symbolpoli­tik

Dass Fußball auch politisch instrument­alisiert werden kann, davon zeugt nicht nur die russische Imagepolit­ur

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