Abbild der Hoffnungslosigkeit
Lionel Messi und Argentinien scheinen vor dem Gruppenfinale dem endgültigen Zerfall nahe. Auch Goalie Caballero ist angezählt. In Bronnizy, wo die argentinische Nationalmannschaft ihre Zelte aufgeschlagen hat, ist anlässlich des 31. Geburtstags von Lionel Messi heute eine siebenstündige Feier geplant. Am frühen Nachmittag geht es los mit Musik, Geburtstagskuchen inklusive.
Der Hauptdarsteller selbst wird der Feier aber wohl fernbleiben. Messi stimmt sich unweit der Bühne am Belskoj-See mit den Teamkollegen auf das Gruppenfinale am Dienstag gegen Nigeria ein. Nur ein Sieg kann Messi und Argentinien noch vor dem Vorrunden-Aus bewahren.
Am Freitagabend soll es eine Aussprache zunächst mit ihm, Javier Mascherano, Trainer Jorge Sampaoli und Verbandschef Claudio Tapia gegeben haben. Doch die Krisensitzung scheint am desolaten Zustand des Teams nichts geändert zu haben. Im Gegenteil. Denn so wie sich Kapitän Messi am Donnerstagabend nach dem 0:3 gegen Kroatien in Nischni Nowgorod vom Feld verdrückt hat, so betrat er auch am Samstag den Trainingsplatz in Bronnizy. Mit oft gesenktem Kopf schlich er über den Platz, die gedrückte Stimmung war in jedem Moment spürbar, die Albiceleste scheint dem Zerfall nahe. Wackelkandidat. Hartnäckig halten sich zudem Spekulationen, dass auch noch der Torwart ausgetauscht werden soll. Nicht verwunderlich nach dem groben Patzer des 36-jährigen WM-Debütanten Wilfredo Caballero gegen Kroatien. Aber wer sind die Alternativen? Der eine heißt Franco Armani, spielt bei River Plate, ist 31 Jahre alt – und hat noch nie bei einer WM gespielt. Länderspiele: null. Der andere: Nahuel Guzman.´ 32 Jahre, nachnominiert für den verletzten Stammgoalie Sergio Romero. Sechs Länderspiele, keine WM-Erfahrung. (red.)