Ein sehr seltsames Paar: Der Tycoon und der
Wird Donald Trump ein Männerfreund Wladimir Putins `a la Schröder oder Berlusconi? Der US-Präsident hat sicher die Ambition dazu.
George W. Bush sollte seinen ersten Eindruck von Wladimir Wladimirowitsch Putin bereuen und nach zahlreichen Treffen und einer Einladung auf seine Ranch in Texas am Ende auch revidieren. Im Juni 2001 hatte der USPräsident nach einer ersten Tuchfühlung in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana ein nachgerade euphorisches Resümee gezogen: „Ich habe dem Mann in die Augen gesehen. Ich halte ihn für direkt und vertrauenswürdig. Ich war in der Lage, einen Eindruck von seiner Seele zu gewinnen.“
Die treuherzige Einschätzung trog. Sein Diktum ging als legendäres Fehlurteil in die Geschichte ein. Spätestes am Ende der achtjährigen Ära Bush war das Verhältnis zwischen Washington und Moskau heillos zerrüttet. Der Georgien-Konflikt hatte die Supermächte des Kalten Kriegs 2008 endgültig wieder aufeinanderprallen lassen.
Mit Hilfe seiner Außenministerin Hillary Clinton versuchte Barack Obama dann zwar einen Neustart in den Beziehungen. Doch er musste bald einsehen, dass Putin wie ein „Bully“im Klassenzimmer agiert, wie ein gelangweilter Rüpel, der seine Mitschüler terrorisiert – im Grunde aber nur seine Unsicherheit kaschiert. Der Intellektuelle Obama bewies mehr Menschenkenntnis als der Kumpeltyp Bush. Geistesverwandtschaft. Womöglich hat Donald J. Trump in der Charakteristik Putins eine Geistesverwandtschaft entdeckt. Jedenfalls ließ er schon im Wahlkampf keinen Zweifel an seiner Wertschätzung, womöglich sogar einer insgeheimen Bewunderung für den Kremlherren. Er war dem russischen Präsidenten noch nie begegnet, doch er überhäufte ihn mit Vorschusslorbeeren. Trump sieht sich auf Augenhöhe mit Putin, obwohl er ihn um eine Kopflänge überragt. Und Putin wiederum sehnt sich nach Macht und Größe der einstigen Sowjetunion, als gleichwertiger Partner und Player.
Ein ganzer Kerl mit autokratischer Attitüde und einem Hang zu einsamen Entscheidungen, ein Macho-Politiker mit vermeintlicher Handschlagqualität, aus dessen Poren die Aura der Macht strömt – diese Attribute faszinieren den Business-Mann Trump. Er erkennt sich darin wieder. Trump machte kein Hehl