Ligen Wurzeln
Tiere und verhindern, dass Spritzmitteln von benachbarten konventionellen Betrieben eingebracht werden.“
Neben dem Wind spielt auch das Wasser oder besser gesagt die Trockenheit eine große Rolle. „Wir haben hier ein Klima, das vielen Regionen erst bevorsteht.“Der Betrieb hat deshalb oft Besuch von Kollegen aus anderen Bundesländern oder aus dem Ausland.
Grün kommt bei der Hofrundfahrt immer wieder auf den Naturschutz und die ganzheitliche Sichtweise zu sprechen, die sich nicht nur auf die Kreislaufwirtschaft bezieht, sondern auch die Forst- und Jagdwirtschaft berücksichtigt. „Da zum Beispiel“, sagt Grün und legt den Retourgang ein, um auf einen Begrünungsstreifen zu deuten. Das, was für den Laien so aussieht, als hätte der Bauer vergessen, hier etwas anzupflanzen, ist nämlich ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz. So gibt es im- mer wieder Zonen, die den Tieren als Lebensraum dienen, Nahrung liefern und auch die richtige Fluchtdistanz haben, um sich vor Feinden zu schützen. Seit darauf geachtet wird, werden mehr Rebhühner, aber auch „nicht jagbare Tiere“gesichtet.
Auch bei den Hecken finden sich solche Begrünungsstreifen. Eine Stufigkeit sei wichtig. „Abrupte Übergänge und scharfe Kanten sind ein großes Problem unserer Kulturlandschaft.“Das, was für den Menschen ordentlich erscheint, ist für Tiere ein kaum nutzbarer Lebensraum. Es brauche fließende Übergänge zwischen den Feldern und einer wild wachsenden Hecke, damit sich Tiere hier verstecken können. Einfach sei es nicht, solche Aspekte in den Betriebsalltag einzubauen. Man müsse etwa die Traktoren darauf einstellen, die „mit zwei Zentimetern Genauigkeit arbeiten“.
Weiter geht es zu den Angusrindern, die in erster Linie den Schilfgürtel zurückdrängen, der sich sonst sehr schnell ausbreiten und landwirtschaftliche Flächen einnehmen würde. Auch hier gibt es einen Kreislauf. Das Schilf wird geerntet und vorwiegend für den holländischen Dachbau verwenden. „Das, was nachwächst, eignet sich gut als Futterpflanze.“Der Mist der Rinder wird zur Humusanreicherung verwendet. Und die Tiere dienen als Lieferant für Frischfleisch und veredelte Produkte. Für die Herstellung der hauseigenen Produkte – von Brot über Bier bis zu Wurst und Fleischprodukten – arbeite man jeweils mit Partnern zusammen. „Die Produkte sind unsere Markenbotschafter“, meint Grün. Auch das ist ein Satz, den man von einem gewöhnlichen Bauern eher selten hört.
Zwischen den Feldern finden sich Begrünungsstreifen, die Tieren Lebensraum bieten.
Bio-Landgut Esterhazy Der landwirtschaftliche Betrieb der Esterhazy Gruppe bewirtschaftet im Burgenland 5600 Hektar. Seit Kurzem tritt das Biolandgut unter der Dachmarke Pannatura auf. Die Produkte (Brot, Mehl, Wildbret, Fleisch, Wurst, Öle) werden über www.pannatura.at oder in der Markthalle Kulinarium Burgenland in Eisenstadt verkauft (www.markthalle-burgenland.com).