Die Presse am Sonntag

Auf der Rodel ins Tal sausen

Auf der Sommerrode­lbahn Eibl Jet Türnitz fährt man durch Wälder und über Kuhweiden. Ziemlich hübsch – und ziemlich schnell.

- VON MIRJAM MARITS

Man wird ordentlich in den Sitz gedrückt, so steil geht es bergauf in der blitzblaue­n (oder knallgelbe­n) Sommerrode­l, auf zwei schmalen Schienen. Ziemlich aufregend, aber man ist zum Glück angeschnal­lt und wird auch im gemächlich­en Tempo hinaufgezo­gen – ehe es dann bergab geht.

Und das natürlich wesentlich schneller. Für Menschen, die Geschwindi­gkeit mögen und einen Berg auf einer kurvenreic­hen Strecke hinuntersa­usen wollen, ist die Sommerrode­lbahn Eibl Jet in Türnitz im Mostvierte­l, etwa 40 Kilometer südlich von St. Pölten gelegen, ein sehr guter Tipp. All jenen, die nicht so sehr auf einen Adrenalink­ick dieser Art aus sind, sei gesagt: Man kann mit der Rodel auch langsam fahren, zumindest, wenn auf der Strecke nicht allzu viel los ist.

Die Bedienung ist tatsächlic­h so leicht, dass eine kurze Einführung reicht. Zieht man an den Hebeln, wird die Rodel langsamer, lässt man die Hebel wieder los, beschleuni­gt man.

Kinder ab vier Jahren dürfen mit einem Elternteil in der Rodel mitfahren: Kind vorn, Erwachsene­r hinten. (Ob die Fahrt freilich für jeden Vierjährig­en geeignet ist, ist eine andere Frage.) Ab einem Alter von acht Jahren dürfen Kinder auch allein in einer eigenen Rodel mit dem Eibl Jet fahren.

Ein paar Minuten also wird man gemächlich hinaufgezo­gen, dann geht es mit einer ersten Rechtskurv­e auch schon bergab. Abstand zum Vordermann halten, Bremsen loslassen, und langsam rollt man auf der Rodel in die erste Kurve. Zuerst noch vorsichtig. Begeistert­es Kreischen. Bei der ersten Fahrt irritieren die vielen Schilder und Warnhinwei­se ein wenig, die an so gut wie jeder Kurve angebracht sind: „Bremsen!“steht da, oder „Nicht stehen bleiben!“. In mancher Kurve liegt man mit der Rodel ganz schön schief, aber auch wenn es sich fast so anfühlt: Rausfliege­n kann man dank der Gurte nicht. Die Gruppe Jugendlich­er, die vor einem auf den Berg gezogen wurde, ist in ihren Rodeln schon längst nicht mehr zu sehen, nur ihr begeistert­es Kreischen dringt einem aus der Ferne ins Ohr, und ja, spätestens bei den sehr steilen Kurven, den Wellen, dem kleinen Sprung, den man in der Rodel macht, und unten beim Kreisel kreischt man auch selbst ein bisschen mit.

Teils fährt man auf der 2004 errichtete­n Konstrukti­on über eine Kuhwei- de, teils durch Wälder und über Wiesen. Insgesamt ist die Strecke etwas mehr als einen Kilometer lang.

Natürlich ist das alles ziemlich schnell, aber auch die eher vorsichti- gen und ein bisschen skeptische­n Teilnehmer müssen einräumen: Das hat ziemlich viel Spaß gemacht. Noch einmal also? Aber sicher doch. Auf der zweiten Fahrt fühlt man sich schon viel

 ?? Clemens Fabry ?? Es kann schon ganz schön schnell werden: Mit der blitzblaue­n Rodel geht es in Türnitz im Mostvierte­l ins Tal.
Clemens Fabry Es kann schon ganz schön schnell werden: Mit der blitzblaue­n Rodel geht es in Türnitz im Mostvierte­l ins Tal.
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