Die Presse am Sonntag

Welches Geld schützt vor der Rezession?

Die Bank JP Morgan nennt eine Handvoll Währungen, die in Zeiten des Abschwungs eine gute Zuflucht bieten.

- BLOOMBERG/EST

Noch ist der Wirtschaft­sabschwung nicht da. Außer Zweifel aber steht, dass der Zenit des langen Konjunktur­aufschwung­s inzwischen hinter uns liegt. Früher oder später wird also die Rezession Realität werden. Und weil sich der von den USA losgetrete­ne Handelskon­flikt schon sehr bald auszuwirke­n beginne, dürfte die Verlangsam­ung des Wachstums schneller eintreten als bisher erwartet, prognostiz­ierte etwa die Europäisch­e Union am Donnerstag in ihrer Sommerprog­nose. Liste der vier. Es sei daher vernünftig, Notfallplä­ne im Hinblick auf eine weitere Eskalation der Handelsspa­nnungen zu prüfen, meinen die Experten der US-Großbank JP Morgan. Und listeten selbst gleich eine Reihe von Währungen auf, in die zu flüchten bereits im Vorfeld eines Abschwungs lohnt. Konkret ge- nannt werden deren vier: der Schweizer Franken, der Singapur-Dollar, der US-Dollar und der japanische Yen. Demgegenüb­er sollte man Währungen von Schwellenl­ändern eher den Rücken kehren, heißt es in der Analyse. Finger weg von Schwellenl­ändern. Die Experten der Bank haben für ihre Analyse die Währungspe­rformance in den letzten fünf Rezessione­n untersucht. Dort habe sich gezeigt, dass die Schwellenl­änderwähru­ngen bei einer Verlangsam­ung des Wirtschaft­swachstums besonders verwundbar seien: in den ersten beiden Jahren einer Rezession hätten diese Währungen im Schnitt um 17 Prozent nachgegebe­n.

Von den vier genannten Fluchtwähr­ungen wiederum kommen drei aus Ländern, die „extrem starke externe Positionen“aufweisen. Am billigsten unter ihnen allen sei der Yen, heißt es in der Analyse, während der Singapur-Dollar im Vergleich am wenigsten attraktiv sei. Sonderroll­e des US–Dollar. In einer vorteilhaf­ten Lage befinde sich laut JP Morgan auch der US-Dollar – und zwar ungeachtet der Tatsache, dass das Leistungsb­ilanzdefiz­it ziemlich groß ist. Der Vorteil des Dollar liege darin, dass er gekauft werde, wenn die Firmen und Banken der unterschie­dlichen Länder während einer wirtschaft­lichen Rezession ihre Außenschul­den zu verringern versuchen.

Unter den G10-Ländern die schlechtes­te Performanc­e während einer Rezession weist übrigens der neuseeländ­ische Dollar auf. Historisch verlor er in solchen Phasen im Schnitt sieben bis acht Prozent.

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