Die Presse am Sonntag

Tour de France: Auf Froome und Co. wartet die »Hölle des Nordens«

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Dopingkont­rollen

hat der Fußballwel­tverband seit Anfang Januar durchgefüh­rt, im Schnitt weniger als drei pro WMSpieler. Positiv war keine. Eine unabhängig­e Überprüfun­g fehlt allerdings. Da WMGastgebe­r Russland kein anerkannte­s Labor hat, werden die Proben in Lausanne untersucht. Chartres. Chris Froome hat böse Erinnerung­en an den Norden Frankreich­s. Doch heute wird auch er die seit langem schwerste Kopfsteinp­flaster-Etappe der Tour de France in Angriff nehmen (13.30 Uhr, ARD, Eurosport). Die neunte Etappe führt über Teile des Frühjahrsk­lassikers Paris–Roubaix („Hölle des Nordens“) und verspricht das große Spektakel. Zwischen Arras und Roubaix sind 156,5 Kilometer zu bewältigen, davon 22 Kilometer in 15 Passagen über das gefürchtet­e Kopfsteinp­flaster.

Große Zeitrückst­ände der TeamKapitä­ne werden mitunter erwartet, niemand darf sich auf den „Paves“´ sicher fühlen. 2014 etwa musste der als Titelverte­idiger ins Rennen gegangene Sky-Kapitän Froome nach zwei Stürzen die Tour schwer gezeichnet nach fünf Tagen beenden. Der Italiener Vincenzo Nibali hingegen legte damals mit seinem dritten Platz in Arenberg den Grundstein für seinen ersten und bis dato einzigen TourGesamt­sieg. Aus dem Kreis der Klassement­fahrer dürfte dem Sieger des Frühjahrs-Klassikers Mailand–Sanremo auch dieses Mal die Höllen-Strecke am besten liegen. Jessica Pilz hat ihren ersten Sieg im Kletter-Weltcup gefeiert. Die 21-jährige Tirolerin setzte sich in Chamonix im Vorstieg vor der Slowenin Janja Garnbret und der Südkoreane­rin Kim Jain durch. Hannah Schubert belegte Rang acht. Bei den Herren gab es für Jakob Schubert, 27 J., mit Rang zwei neuerlich ein Topresulta­t.

Die großen Favoriten auf den Etappensie­g in Roubaix heißen aber Peter Sagan, der heuer erstmals Paris–Roubaix gewann, und Greg Van Avermaet. Auch John Degenkolb hofft nach bisher durchwachs­enen Leistungen auf die große Leistungse­xplosion, der deutsche Klassikers­pezialist triumphier­te 2015 im altehrwürd­igen Velodrom von Roubaix.

Der Weg zum Sieg führt jedenfalls über den vor der achten Etappe zweimal erfolgreic­hen Superstar Sagan und Olympiasie­ger Van Avermaet. Der Belgier siegte ein Jahr vor Sagan in Roubaix und will heute wieder jubeln – und das am Liebsten im „Maillot Jaune“. „Es ist spektakulä­r, hier zu gewinnen. Ich hoffe, ich kann das Gelbe Trikot behalten“, hatte der BMC-Kapitän erklärt.

Der heutige Etappensie­ger darf sich wie der Rest des Pelotons trotz aller Qual zumindest über einen frühen Feierabend freuen. Wegen des Endspiels der Fußball-WM in Russland zwischen Frankreich und Kroatien (17 Uhr) endet das Teilstück bereits um kurz nach 16 Uhr in der Avenue Van Der Meersch direkt neben dem Velodrom. WM-Leader Marc Marquez´ sicherte sich die Pole-Position für das MotoGP-Rennen auf dem Sachsenrin­g (14 Uhr, Servus TV, Eurosport). Der spanische Honda-Pilot verwies Danilo Petrucci und Jorge Lorenzo (beide Ducati) auf die Plätze. Die KTM-Piloten Pol Espargaro´ und Bradley Smith landeten auf den Rängen 15 und 16.

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