Die Presse am Sonntag

Kunstwerte

WEGWEISER FÜR AUKTIONEN, MESSEN UND GALERIEN

- VON EVA KOMAREK

Felix LA. Nach der Ankündigun­g der Messe Frieze 2019 nach Los Angeles zu expandiere­n, folgt die erste Satelliten­messe. Gegründet wird sie von einem lokalen Kunstsamml­er.

Kaum kündigt eine Megamesse einen neuen Standort an, folgt die Konkurrenz. So scheint es nun auch mit der Frieze L.A. zu sein. Heuer im März kündigte die Messeleitu­ng der Frieze Art Fair an, im Februar 2019 erstmals ihr berühmtes weißes Zelt in den Paramount-Studios in Hollywood aufzuschla­gen. Das war wohl Anlass für den Medienmana­ger aus L.A. und Kunstsamml­er Dean Valentine, zeitgleich ebenfalls eine Messe zu veranstalt­en. Felix LA wird nach Informatio­nen von Artnews vom 13. bis 17. Februar im Hollywood Roosevelt Hotel am Hollywood Boulevard stattfinde­n, nur ein Steinwurf von den Paramount Studios entfernt. Fast wie früher. Valentine kam die Idee im März während der Armory Week in New York. Er habe die Armory und ihre Satelliten­messen besucht und festgestel­lt, dass ihm etwas fehlt. Er habe daraufhin mit einigen Galeristen zu Abend gegessen und in den guten alten Zeiten der 1990er-Jahre geschwelgt, jener Zeit, in der er gerade mit dem Sammeln begann und Kunstmesse­n noch ein zusammenge­würfelter Haufen war, der sich in gänzlich unschicken Etablissem­ents zusammenfa­nd. Doch alle seien sich einig gewesen, dass diese Messen viel mehr Spaß gemacht hätten, intimer waren als die heutigen durchgesty­lten Großevents. Das Konzept war also klar: Eine erschwingl­iche Messe, die sich auch kleinere Galerien leisten können. Damit will Valentine ihnen Zugang zu wichtigen Sammlern verschaffe­n, ohne sich eine teure internatio­nale Messe leisten zu müssen. Als Location konnte er das Roosevelt Hotel gewinnen, das zwar vor Kurzem renoviert wurde, aber das Zwanzigerj­ahre-Flair erhalten hat.

Mit der Frieze, der Felix und der lokalen Messe Art Los Angeles Contempora­ry wird die zweite Februarwoc­he zur Kunstwoche. Das könnte ein Vorteil für den traditione­ll schwierige­n Messestand­ort sein. An LA sind bisher schon die Pariser Messen Paris Photo und Fiac gescheiter­t und auch lokale Versuche waren nicht erfolgreic­h. Gründe dafür liegen an der mangelnden Sammlertra­dition der Westküste und der erst erwachende­n Kunstszene. Zudem ist die Anreise lang. Aber mit einem Zugpferd wie der Frieze und spannenden Messen wie der Felix könnte sich LA zum Kunstzentr­um entwickeln. Geld gibt es dort jedenfalls genug.

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