Die Presse am Sonntag

»Handlanger von Orban´«

Luxemburgs Außenminis­ter Asselborn zeigt sich von Österreich­s EU-Ratspräsid­entschaft »sehr enttäuscht«.

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Wien. Luxemburgs Außenminis­ter Jean Asselborn übt im „Profil“scharfe Kritik an Österreich­s Regierung: Mit der Ablehnung des UN-Migrations­paktes agierten Kanzler Sebastian Kurz und Vize Heinz-Christian Strache als „Handlanger“von Ungarns rechtsnati­onalem Premier, Viktor Orban,´ so Asselborn. Die österreich­ische Regierung wende sich damit von den Vereinten Nationen und dem Multilater­alismus ab, sagte der 69-jährige Sozialdemo­krat laut einer Vorausmeld­ung des Magazins. Zudem bemängelte der Luxemburge­r die Performanc­e Österreich­s bei der EU-Ratspräsid­entschaft. „Ich habe noch nie eine EU-Ratspräsid­entschaft erlebt, die ihren Fokus so stark nach nationalen Interessen richtet wie die österreich­ische.“

Die europäisch­e Migrations­politik komme nicht voran. „Österreich hat während seiner EU-Präsidents­chaft systematis­ch alles ausgeklamm­ert, was mit europäisch­er Solidaritä­t und Verantwort­ung zu tun hat“, kritisiert­e Asselborn weiter. Als Brückenbau­er werde die österreich­ische Regierung in Europa nicht ernst genommen. Die Regierungs­parteien reagierten trotzig: Asselborn sei „mehrfach abgewählt und politisch längst bedeutungs­los“, so ÖVPGeneral­sekretär Karl Nehammer in einer Aussendung.

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