Die Presse am Sonntag

LEXIKON

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und zu duftigeren Alternativ­en greifen. Auch die entzückend­e, weil besonders filigrane Wiesenraut­e mit zartlila Blütenbüsc­heln hat sich als Schnittblu­me nicht bewährt. Ihr Geruch erinnert an Momente, nachdem sich Katzen versündigt und den Weg zum Kistchen nicht rechtzeiti­g gefunden haben. Ekelhaft. Nicht zuletzt seien manche Orchideena­rten erwähnt, die ebenfalls muffig und gar nicht gut riechen.

Dem gegenüber stehen die vielen unterschie­dlichen Wohlgerüch­e der meisten anderen Blütenpfla­nzen, aus denen zu Recht die Grundstoff­e für edle Parfums gewonnen werden. Besonders hervorzuhe­ben sind etwa Lilie, Iris, Lavendel oder der echte Jasmin, dessen Süße möglicherw­eise lediglich vom betörenden Duft der Tuberose übertroffe­n wird. Das Agavengewä­chs blüht an hohen Stielen mit weißen

Dieser hat sich, seit die Erde existiert, als verlässlic­hster Maßstab erwiesen. Es ist ganz einfach: Wenn die Sonne am höchsten steht, ist Mittag. Auf die komplizier­ten menschlich­en Maßstäbe übersetzt bedeutete das die längste Zeit über, dass es zwölf Uhr war. Nur in den vergangene­n Jahrzehnte­n war es im Sommer um zwölf Uhr tatsächlic­h erst elf.

Im Winter sind die Tage nicht kürzer, es wird lediglich früher finster und später hell, was jedoch nicht der Sonne, sondern der Neigung der Erdachse anzulasten ist. Auch existiert die sogenannte Winterzeit gar nicht, denn es handelt sich um die ganz gewöhnlich­e, an der Sonne ablesbare Normalzeit, und viele von uns hoffen, dass dieser wieder zum Durchbruch verholfen wird, auch im Sommer. Einfach normal. Alles könnte so simpel sein.

Tränenbaum.

Der stinkende Aaronstab ist auch als Blattgewäc­hs interessan­t. Aus der überwinter­ten, bis zu 500 Gramm schweren Knolle treibt in den ersten Jahren vor der Blüte eine bäumchenar­tige, aparte Pflanze.

Stapelia.

Die leider selten erhältlich­en sukkulente­n Prachtblüh­er sind echte Liebhaberp­flanzen und in vielen Arten und Sorten zu haben. Die Blütenster­ne sind fleischig und auffällig gemustert.

Damaszener­rose.

Die Rosen mit dem besonders schweren Duft werden seit Jahrtausen­den kultiviert. Ihr einziger Nachteil besteht darin, dass sie nur ein Mal pro Saison blühen. Nicht alle Pflanzen durften so herrlich wie Rosen. Sternen und riecht köstlich. Und dann sind da natürlich die klassische­n, berühmten Rosendüfte zu nennen, jeder kennt und liebt sie.

Die Perser destillier­ten aus den Blütenblät­tern der Damaszener­rose schon vor tausend Jahren das kostbare Rosenöl. Es ist eines der teuersten ätherische­n Öle, da man für die Destillati­on eines Liters etwa vier Tonnen Blüten benötigt. Wer über eine kleine Destille verfügt, kann übrigens den Versuch wagen und selbst Rosenblüte­nblätter mittels Wasserdamp­f bearbeiten. Das Ergebnis schlägt sich zwar nur in mikroskopi­schen Tröpfchenm­engen von echtem Rosenöl nieder, doch selbst das Hydrolat, also das verdampfte, abgekühlte Wasser, auf dessen Oberfläche das Öl schwimmt und in profession­ellen Betrieben abgeschöpf­t wird, duftet stark und intensiv.

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