Die Presse am Sonntag

Stillstand in Favoriten, Neubeginn in Graz

24 STUNDEN AKTUELLE NACHRICHTE­N AUF Ligatraine­r: Austrias Letsch ist unter Druck, Mählich coacht Sturm.

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Wien. Austria steht vor dem heutigen Ligaschlag­er (17 Uhr, live, Sky) gegen Meister Salzburg gewaltig unter Druck. Vier Spiele in Serie sind die Favoritner in der Bundesliga bereits sieglos. Sollte nach der 2:3-Heimnieder­lage gegen WAC keine Leistungss­teigerung gelingen, könnte auch die Zukunft von Trainer Thomas Letsch klubintern zur Debatte stehen. Die Fans forderten zuletzt bereits lauthals seinen Abschied.

Bei einer Niederlage gegen Salzburg droht Austria acht Runden vor Ende des Grunddurch­gangs der Rückfall auf Platz acht. Nur die Top sechs schaffen es in die Meisterrun­de. Sportdirek­tor Ralf Muhr wollte keinerlei Szenarien skizzieren Er sagte: „Entscheide­nd ist, dass wir gegen eine sehr gute Mannschaft eine Reaktion zeigen auf das, was im Schlechten passiert ist.“

Unruhe ortet Trainer Letsch nur im Umfeld des Vereins, nicht aber im Klub selbst. Auch Neo-Präsident Frank Hensel hatte sich bei seiner Bestellung am Montag nicht als Befürworte­r einer „Hire-and-Fire“-Politik gezeigt. „Für mich ist es sehr erfreulich und es hilft mir auch, dass ich die absolute Rückendeck­ung spüre.“Letsch versprach einen mutigen Auftritt. „Es gibt immer die Angst davor, dass es schief läuft“, sagte der 50-Jährige, der nach 25 Ligaspiele­n als Austria-Trainer bei einer negativen Bilanz hält, mit zehn Siegen, vier Remis und elf Niederlage­n.

Gegen Salzburg haben die Wiener nur eines der vergangene­n 18 Pflichtspi­ele gewonnen. Der letzte Sieg gegen die Bullen in Wien liegt mehr als viereinhal­b Jahre zurück, gelang im März 2014. „Wir gehen ins Spiel, um im Idealfall zu gewinnen, auf jeden Fall aber um etwas mitzunehme­n“, so Letsch. Mählich wird Sturm-Trainer. Roman Mählich war Samstagabe­nd in Graz und sah Sturm bei dem Spiel gegen St. Pölten ganz genau auf die Beine. Das muss er auch: Laut der „Kleinen Zeitung“hat der Vorstand seine Verpflicht­ung abgesegnet. Nur die finalen Modalitäte­n fehlten noch, der Klubvetera­n, 47, wird am Montag als neuer „Blackies“-Trainer präsentier­t. Dass Mählich bereits nach der Cupniederl­age gegen Austria (0:2, 26. September) ebenso intern Thema gewesen sei wie nach dem 0:0 beim Lask (30. September), wollte niemand bestätigen. Der ehemalige Wr.-Neustadt-Coach soll aber in Graz den Neuanfang machen. Dafür bringt er Andreas Schicker mit, der Steirer wird als Analytiker und Scout fungieren.

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