Blattlinie
NACHRICHTEN AUS DER REDAKTIONSKONFERENZ
MeToo-Fälle in einem Linzer Yogastudio, das Flixbus-Monopol und »Das Boot« in Neuauflage.
Die Geschichte haben wir auch Anke Richter zu verdanken, der freien Autorin, mit der wir schon lang zusammenarbeiten. Als sie uns im Spätsommer ihre Reportage über zahlreiche Missbrauchsvorwürfe gegen den Guru der Yogaschule Agama in Thailand zusandte, verwies sie darin auch auf einen Ableger des Instituts in Linz. Auch dort gäbe es ehemalige Schülerinnen, die über seltsame Praktiken berichten würden. Meine Kollegin Eva Winroither hat sich in den vergangenen Wochen ausdauernd dahintergeklemmt, mehr über diese Vorwürfe herauszubekommen. In dieser Ausgabe schildert sie, welchen manipulativen und einschüchternden Umgang der Leiter der Yogaschule mit seinen Kundinnen und Kunden gehabt haben und zu welchen Übergriffen es dabei gekommen sein soll. Die Recherche war intensiv und aufwendig, insgesamt acht Frauen und Männer waren bereit, Winroither von ihren Erfahrungen und Beobachtungen zu berichten. Seit sie den Yogaleiter, der alle Vorwürfe abstreitet, mit ihren Recherchen konfrontiert hat, wurde Druck auf sie ausgeübt, ihr mit Klage gedroht. Auch deshalb haben wir uns entschieden, diese Geschichte zu veröffentlichen, weil sei auf ein System des Machtmissbrauchs in einem Feld hindeutet, in dem man diesen kaum vermuten würde: im Freizeit- und Fitnessbereich. Frauen, die Entspannung und Heilung suchen, laufen Gefahr, benutzt und manipuliert zu werden.
Ein ausführliches Porträt widmet Antonia Löffler dem deutschen Unternehmen Flixbus und seinem Gründer Andre´ Schwämmle. Auch in Österreich ist Flixbus Monopolist für Fernstrecken vor allem in die südlichen Bundesländer. Am Freitag startet außerdem die Neuadaption des Antikriegsklassikers „Das Boot“in der Regie des Österreichers Andreas Prochaska. Wir haben die Serie mit der weltbekannten Filmmusik vorab gesehen und finden: nicht schlecht, geht aber noch besser.