Ausschreitungen in Paris
Bei Demonstrationen der sogenannten Gelbwesten-Bewegung gegen Präsident Macron kam es zu mehr als hundert Festnahmen.
Wien. Gewaltsame Ausschreitungen und Festnahmen: So lautet das Resümee der am Samstag abgehaltenen Proteste der französischen GelbwestenBewegung gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron. In Paris versuchten Randalierer, eine Polizeisperre in der Nähe des Arc de Triomphe zu durchbrechen. Die Ordnungskräfte trieben die Demonstranten unter Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern auseinander.
Nach Angaben von Premierminister E´douard Philippe wurden mindestens 107 Menschen festgenommen. Innenminister Christophe Castaner sprach von 1500 gewaltbereiten „Unru- hestiftern“, die sich nahe den ChampsE´lyse´es versammelt hätten und sich prügeln wollten. Einige Demonstranten warfen Pflastersteine auf Lastwagen der Gendarmerie, wie ein AFP-Reporter berichtete. Die Gelbwesten-Bewegung hatte über Onlinenetzwerke zu Straßenblockaden aufgerufen. Philippe sprach von einem „selten erreichten Ausmaß der Gewalt“. Die Zahl der Demonstranten lag landesweit bei knapp 36.000, davon allein 5500 auf den Champs-E´lyse´es. Bereits zum dritten Mal gingen zahlreiche Franzosen auf die Straße. Die Gelbwesten fordern Steuersenkungen sowie eine Anhebung von Mindestlohn und Renten. Im Streit über das Brexit-Abkommen ist der Staatssekretär für Forschung und Hochschulen, Sam Gyimah, zurückgetreten. Im Parlament wolle er gegen den Deal stimmen, sagte er. Das von Regierungschefin Theresa May angestrebte Brexit-Abkommen sei nicht im nationalen Interesse. Der Rücktritt ist ein weiterer Rückschlag für May – und der bereits neunte Rücktritt eines Regierungsmitglieds im Streit um den Brexit-Deal.