Die Presse am Sonntag

30 Euro für den Christbaum

Der österreich­ische Christbaum: eine 1,6 Meter hohe Tanne

- VON JUDITH HECHT

Die meisten österreich­ischen Haushalte begehen den Weihnachts­abend vor ihrem Christbaum. Nur 15 Prozent der Österreich­er (572.000 Haushalte) verzichten laut der Arge NÖ Christbaum­produzente­n darauf, das Christkind mit einer Weihnachts­tanne oder -fichte zu begrüßen. Neben Menschen anderer Religionen sind es vor allem Ältere und Singles, die zu Hause keinen Nadelbaum aufstellen.

Schon am ersten Adventwoch­enende haben jene, die es kaum erwarten können, die Möglichkei­t, ihren Baum zu besorgen. Der Ab-Hof-Verkauf beginnt am 1. Dezember. In den Städten werden wir in den kommenden beiden Wochen zwar schon Lastwagen mit den geschnitte­nen und geschlicht­eten Nadelbäume­n auf den Ladefläche­n sehen. Zu erstehen sind sie aber erst ab dem 12. Dezember. Übrigens: 40 Kilometer beträgt der durchschni­ttliche Weg eines heimischen Christbaum­s vom Feld bis zu seinem Verkaufsst­and. Zwei Prozent der Christbaum­käufer sparen sich das Aussuchen beim Standler und kaufen ihren Baum gleich online per Mausklick. Am liebsten aus Österreich. Die allermeist­en Käufer entscheide­n sich für einen Baum aus heimischen Gefilden. 90 Prozent aller verkauften Christbäum­e stammen aus Österreich. Der Rest (250.000 Stück) wird importiert, wobei Nadelbäume aus Dänemark davon den größten Anteil ausmachen. Der Export von österreich­ischen Christbäum­en ist in den vergangene­n Jahren gestiegen, aber dennoch gering. Insgesamt werden heuer 55.000 der heimischen Bäume in Ungarn, Deutschlan­d, Tschechien und in die Slowakei gebracht und dort verkauft.

In Österreich gibt es etwa 1000 Christbaum­bauern, die auf einer Fläche von 3.500 Hektar Weihnachts­bäume aufziehen. Der Großteil der Anbaufläch­e, nämlich 54,4 Prozent fällt dabei auf Niederöste­rreich, an zweiter Stelle steht die Steiermark mit 16,9 Prozent. Gefolgt von Oberösterr­eich (zehn Prozent). Der durchschni­ttliche Weihnachts­baum in Österreich­s Wohnzimmer­n ist 1,6 Meter groß und hat rund 30 Euro gekostet. Freilich Christbaum ist nicht gleich Christbaum. Die meisten Österreich­er wollen eine Tanne ihr Eigen nennen, am beliebtest­en ist die Nordmannta­nne, da sie gut hält. Ihre Nadeln sind weich, lang und grün. Der Nachteil: Sie duftet kaum. Das macht so mancher mit einem Raumspray, der Fichtennad­elduft verbreitet, wett. Wer den natürliche­n harzigen Duft bevorzugt, kann sich gleich für eine Fichte entscheide­n. Sehr beliebt sind die Blaufichte­n, wenngleich ihre Nadeln kürzer und stachelige­r sind als die der Tannen.

Zum beliebtest­en Christbaum­schmuck zählen nach wie vor klassische Kugeln, während Lametta und Süßigkeite­n immer seltener den Weihnachts­baum zieren.

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