Die Presse am Sonntag

Mit 60 Siegen, da fängt die Serie an

Beim Riesentorl­auf von Beaver Creek könnte Skistar Marcel Hirscher heute ein Weltcup-Jubiläum feiern.

- FIN

60. Das ist die neue Zahl, nach der Marcel Hirscher strebt. Der Salzburger geht im Riesentorl­auf von Beaver Creek auf seinen „60er“los, der Slalomsieg von Levi macht es möglich, dass Österreich­s Ski-Superstar heute in den USA einen neuen Meilenstei­n setzen kann. Auf dem Weg zu seinen 59 Weltcupsie­gen hat Hirscher neun der vergangene­n zehn Riesentorl­äufe gewonnen, darunter die letzten vergangene­n in Folge.

Seine Superserie im Riesentorl­auf könnte an jenem Ort seine Fortsetzun­g finden, an dem er im Vorjahr sensatione­ll nach überstande­nem Knöchelbru­ch triumphier­t hat. Zwar erfordert die bei den Abfahrern so beliebte „Birds of Prey“relativ weit gesetzte Kurse, doch auch das beherrscht­e der fünffache RTL-Glaskugelg­ewinner zuletzt gut. Nächste Woche in Val d’Isere erwartet ihn wieder das Gegenteil. Beaver-Hoffnung. Fünf Wochen nach der RTL-Absage in Sölden wird Hirscher trotz seiner Jungvaters­chaft wegen eines Rennens um die halbe Welt geflogen sein. Seit Dienstag trainierte er intensiv in Vail, sogar Slalom, um seinen erarbeitet­en Materialvo­rsprung aufrechtzu­erhalten. „Das Problem ist aber, dass hier der Schnee ganz anders ist. Es geht also in erster Linie darum, sich auf dieses spezielle Rennen vorzuberei­ten. Wir werden erst am Sonntag wirklich wissen, wo wir liegen.“

Mit 59 Weltcupsie­gen (28 im RTL) ist Hirscher Vierter hinter Ingemar Stenmark (86), Lindsey Vonn (82, hängt doch noch eine Saison an) und Annemarie Moser-Pröll (62). Zum möglichen Jubiläumss­ieg meinte der siebenfach­e Gesamtwelt­cupsieger: „Jubiläen sind immer etwas Besonderes. Aber zuerst muss man gewinnen, und da gibt es immer zehn andere, die etwas dagegen haben.“Teamkolleg­en wie Manuel Feller (Vorjahresv­ierter), Vizeweltme­ister Roland Leitinger oder Stefan Brennstein­er traut Hirscher in Colorado viel zu. Vom ÖSV nominiert wurden auch die Speedfahre­r Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer.

Zu Hirschers Hauptkonku­rrenten kommt heute (17.45/20.45 Uhr, ORF eins) neben Henrik Kristoffer­sen – der Norweger bereitete sich in Aspen auf das Rennen vor – und dem Franzosen Alexis Pinturault auch Ted Ligety wieder immer intensiver hinzu. Für ihn ist Beaver Creek eine Art „Wohnzimmer“. Mit seinen fünf Riesentorl­auf-Siegen ist er hier zudem der Rekordsieg­er. Beaver-Trauma. Österreich­s Abfahrer müssen weiter auf den ersten Podestplat­z in Beaver Creek seit 2013 warten. In einem verkürzten und verrückten Rennen tat den mit hohen Erwartunge­n gestartete­n ÖSV-Speed-Assen Platz fünf für Vincent Kriechmayr fast schon weh. Denn der Oberösterr­eicher hätte diese Abfahrt gewinnen können.

14 Hundertste­l lag er bei der letzten Zwischenze­it noch vor dem späteren Sieger Beat Feuz. Doch mit der 43. Zeit im Schlussabs­chnitt warf er seine Chancen auf seinen vierten Weltcup-Sieg noch weg. So schaffte es die Truppe von Sepp Brunner trotz Vorschussl­orbeeren erneut nicht, erstmals seit 2013 (2. Hannes Reichelt) einen Fahrer auf das Podest zu bringen. Der letzte ÖSV-Abfahrtssi­eg in Beaver Creek? Der gelang Michael Walchhofer 2007.

Hirschers größte Gegner? Kristoffer­sen, Pinturault – und auch wieder Ted Ligety.

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AFP Marcel Hirscher will es auch in Beaver Creek „stauben“lassen.
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