Die Presse am Sonntag

Waldhäusl kritisiert Caritas

Niederöste­rreichs Landesrat fordert ein Sicherheit­skonzept für Drasenhofe­n. Laut Hilfsorgan­isation hat man das längst vorgelegt.

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St. Pölten. Noch immer ist die Betreuung der jugendlich­en Flüchtling­e nicht restlos geklärt, die aus dem heftig umstritten­en Asylquarti­er für auffällige und unbegleite­te Minderjähr­ige in Drasenhofe­n ausgezogen – und nun in der von der Caritas betriebene­n Unterkunft St. Gabriel in Maria Enzersdorf untergebra­cht sind. Zumindest gibt es darüber noch heftigen politische­n Streit. Der niederöste­rreichisch­e Asyllandes­rat, Gottfried Waldhäusl (FPÖ), wirft der Caritas vor, noch kein Sicherheit­skonzept für die Unterbring­ung vorgelegt zu haben. Daher gebe es auch noch keinen rechtsgült­igen Vertrag zwischen Land und Quartierbe­treiber. Waldhäusl fordert, dass die Jugendlich­en bei Verlassen des Hauses von einem Mitarbeite­r begleitet werden. Sollte dies nicht geschehen, „muss ich mir über die Zukunft des Quartiers dann generell Gedanken machen“.

Die Caritas widerspric­ht: Man habe bereits Mitte Dezember ein Sicherheit­skonzept vorgelegt. Allerdings ohne der Forderung nach einer ständigen Begleitung nachzugebe­n. Das sei laut Jurist Manfred Nowak unzulässig und verletze das Menschenre­cht auf Privatheit, möglicherw­eise auch auf persönlich­e Freiheit. Für die Caritas sei „in dieser Causa bedauerlic­herweise keine Linie des Landesrate­s mehr nachvollzi­ehbar“. Im Fall der Vergewalti­gung einer 18-Jährigen am Linzer Hauptbahnh­of hat die Polizei einen Verdächtig­en festgenomm­en. Der Mann soll sich Donnerstag­früh als Zivilpoliz­ist ausgegeben und so das Mädchen in sein Auto gelockt haben. Etwas später sprach er eine 14-Jährige an, die dem Mann aber nicht glaubte. Die Beschreibu­ngen der Mädchen brachten die Beamten auf die Spur des Mannes.

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