Die Presse am Sonntag

MARGARETH HENRIQUEZ,

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als fünftgrößt­en Weinproduz­enten überholt. 2017 lag China mit 11,5 Millionen Hektoliter und 1,5 Milliarden Flaschen Wein noch hauchdünn hinter Down Under. Doch nirgendwo wächst der Weinmarkt so rasant wie in China. Innerhalb von nur sieben Jahren hat sich die Menge des produziert­en Weins verdoppelt. Es ist durchaus möglich, dass erstmals in der Geschichte mehr Wein außerhalb Europas produziert wird. „Ich schätze, es ist zur zeit fifty-fifty“, sagt Henriquez. Weniger Wein, mehr Qualität. Generell ist die weltweite Weinproduk­tion rückläufig. Wurden Anfang der 2000er-Jahre noch fast 300 Millionen Hektoliter gekeltert, waren es in den vergangene­n Jahren zwischen 270 und 250 Millionen Hektoliter. „Es gibt eine wunderbare Evolution in der Welt des Weins“, sagt Maggy Henriquez. „Es wird weniger, aber dafür hochwertig­er Wein konsumiert.“Für eine Qualitätsf­anatikerin wie Henriquez ist das ein positiver Trend. „Wein ist Kultur. Je mehr wir die jungen Leute dazu bringen, guten Wein zu trinken, umso weniger Alkohol werden sie insgesamt konsumiere­n“, ist sie überzeugt.

Doch nicht immer steht hinter der Globalisie­rung des Weins die Suche nach dem neuen Super-Terroir, nach den „magischen Plätzen“, wie Henriquez sagt. Längst erkundet die Weinexpert­in auch aus einem anderen Grund neue Regionen, um dort Wein auszupflan­zen.

„Mir macht die globale Erwärmung großes Kopfzerbre­chen“, sagt sie. „Und natürlich schauen wir schon jetzt, wo wir künftig die besten Chardonnay­s ernten können.“ CEO von Mo¨et Hennessy Estates & Wines.

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