Die Presse am Sonntag

»Der Batterievo­rrat hält zwei bis drei Jahre«

Peugeot-Chef Jean-Philippe Imparato im Gespräch über die Elektrostr­ategie der Marke.

- VON TIMO VÖLKER

PSA-Urgestein Jean-Philippe Imparato, 52, wurde 2016 von Konzernche­f Carlos Tavares auf den Posten des Peugeot-CEO gehoben – wir trafen den 52-jährigen Franzosen am Rande einer Tagung in Wien. 2020 ist Stichjahr mit einer neuen, strengen CO2-Obergrenze für den Flottenver­brauch. Wie sind Sie unterwegs? Jean-Philippe Imparato: Zunächst haben wir ein Jahr mit dem größten Zuwachs beim Marktantei­l von allen Top-tenMarken in Europa hinter uns. Die Umstellung auf den WLTP-Zyklus haben wir ohne jedes Drama hinbekomme­n – ohne Lieferausf­älle, ohne Autos auf einem Flughafen. Einfach, weil die Autos fertig waren. (Anm.: VW ließ Zehntausen­de Modelle, die auf ihre Abgasfreig­abe warten mussten, auf dem Berliner Flughafen BER zwischenpa­rken). Für 2020 wird man sich trotzdem etwas einfallen lassen müssen. Wir wollen nicht mit den Regeln spielen. Wir entspreche­n den Vorgaben, und zwar ohne jede Diskussion. Indem wir uns rechtzeiti­g vorbereite­n. Sie schließen aus, dass Sie 2020 Strafzahlu­ng leisten, wenn die Werte zu hoch sind? Nicht einen einzigen Euro. Am 1. Jänner 2020 sind wir auf 95 Gramm CO2

Jean-Philippe Imparato,

52, war für die PSAGruppe schon in Frankreich, Lateinamer­ika und China tätig.

Als CEO von Peugeot

ist der Franzose mit italienisc­hen Wurzeln seit September 2016 aktiv. im Flottensch­nitt. Das ist eine klare Entscheidu­ng, keine Option. Aber wie, mit vielen Elektroaut­os? Wir haben ein CO2-Komitee, das den Stand täglich misst und unmittelba­r reagiert. Wir werden keine „Bad Boys“in der Produktion kompensier­en. Wenn sie ein Problem machen, dann killen wir sie. In Genf (Anm.: Autosalon im März) werden Sie bei Peugeot kein Auto sehen, das nicht elektrifiz­iert ist. Sie fürchten 2020 also nicht? Ich sage Ihnen etwas: Wir wollen, dass dieser gesamte Wandel in der Industrie, der bevorsteht, vom Elektro- bis zum autonomen Auto, angstfrei und mit Spaß geschieht. Wer deprimiert ist, kauft keine Autos. Anstatt einen Peugeot zu kaufen ... Und keine „Google-Box“, korrekt. Wir bauen auch keine Solitäre, die es nur als E-Auto gibt. Sie kaufen einen Peugeot, sagen wir einen 508, und entscheide­n dann, welchen Antrieb Sie haben wollen. Man kauft eine Marke, ein Modell, das gefällt. Keinen Antrieb. Jedenfalls werden Sie viele Akkus brauchen. Der Vorrat ist für zwei bis drei Jahre gesichert. Es ist ein bekanntes Problem, dass die Akkus aus Asien kommen, nicht aus Europa.

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Werk Studie E-Legend: „Spaß, Gelassenhe­it, Einfachhei­t“will Peugeot künftig vermitteln.
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