Die Presse am Sonntag

Die Tragik des Sports: Kreuzbandr­iss bei Veith

24 STUNDEN AKTUELLE NACHRICHTE­N AUF Saisonende für Salzburger­in. Hirscher gewann in Adelboden.

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Südtirol/Adelboden. Anna Veith bleibt das Verletzung­spech treu, die Salzburger­in muss die WM-Saison vorzeitig beenden. Veith, die bereits zwei KnieOPs hinter sich hat, zog sich am Samstag beim Riesentorl­auf-Training in Südtirol erneut einen Kreuzbandr­iss zu. Die 29-Jährige war nicht zu Sturz gekommen, sondern hatte nach einem Schwung einen Schlag abbekommen und dann das Training gestoppt. Der Grad der Verletzung wurde nach Untersuchu­ngen in Hochrum bekannt. Veith wurde noch am selben Tag in Innsbruck operiert, bestätigte der Österreich­ische Skiverband (ÖSV). Ob und wie es mit der Karriere der ehemaligen Gesamtwelt­cup-Siegerin weitergeht, war zunächst unklar. Der König von Adelboden. Mit einem enorm starken Mittelteil im WeltcupRie­sentorlauf von Adelboden hat sich Marcel Hirscher den achten Sieg auf dem Chuenisbär­gli geholt. Der Ski-Superstar aus Salzburg baute mit dem Triumph vor dem Norweger Henrik Kristoffer­sen (0,71 Sek.) und dem Franzosen Thomas Fanara (1,04) seine Führung im Gesamtwelt­cup weiter aus. Starker Tagessiebe­nter wurde Marco Schwarz. Der Halbzeitzw­eite Hirscher war mit Laufbestze­it im Finale von Kristoffer­sen nicht zu biegen, flog zum 66. Weltcupsie­g seiner Karriere. „Es hat sehr gut gepasst, ich habe für den zwei- ten Durchgang ein super Set-up gefunden. Im ersten hatte ich nur Glück, dass Henrik so große Fehler gemacht hat. Da habe ich fast ein bisserl Angst gehabt, ich habe mich nicht wohlgefühl­t“, meinte der Salzburger. Kristoffer­sen kämpfte in dem anspruchsv­ollen Rennen mit steilem Zielhang mit Krämpfen im Oberschenk­el. „Es war ein guter Lauf, aber im unteren Teil nicht genug“, musste er eingestehe­n.

Aufgrund seiner zahlreiche­n Podestplät­ze bezeichnet­e der Stadionspr­echer Hirscher als „Glöckner von Adelboden“, die Top fünf jedes Rennens werden traditione­ll mit Kuhglocken beschenkt. Zum 15. Mal stand der siebenfach­e Gesamtwelt­cupsieger auf dem Chuenisbär­gli nun schon auf dem Podest, so viele hat er auch in Val d’Isere zu Buche stehen, ebenso wie sein Ex-aequo-Rekordmann Aksel Lund Svindal in Beaver Creek. Im heutigen Slalom kann Hirscher sich also zum erfolgreic­hsten Skiathlete­n an einem Schauplatz machen.

Wegen Nebels hatte das Finale mit 45-minütiger Verspätung begonnen. Und es lief überrasche­nd gut für Österreich, kam nach dem mannschaft­lich gesehen enttäusche­nden Halbzeiter­gebnis doch mit Schwarz ein SlalomSpez­ialist zu seinem besten Riesentorl­aufergebni­s der Karriere (bisher 17. als bestes), erst zum vierten Mal punktete er. Schwarz hatte in diesem Winter in dieser Disziplin schon einmal aufgezeigt, zum ersten Mal brachte er aber auch ein Resultat ins Ziel. In Alta Badia war der Kärntner mit Startnumme­r 71 auf 17 gefahren, im zweiten Durchgang jedoch ausgeschie­den. Mit Nummer 67 war er in Adelboden Halbzeit-14. und machte schließlic­h noch etliche Ränge gut. „Das ist richtig cool, mein erstes Top-Ten-Ergebnis im Riesentorl­auf“, freute sich der Kärntner, der „ganz entspannt“in das Finale gegangen war. „Ich wollte einfach gut Ski fahren.“

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