Snacks für Fleißige und Müßige
Grissini und anderes Knabberzeug kann man auch selbst machen.
Wenn man einmal das Bedürfnis hat, jemandem zum Aperitif ein bisschen zu imponieren, dann kann man sich an selbst gemachten Grissini versuchen. Sofern man nebenbei noch genügend Muße hat: Denn das händische Rollen halbwegs eleganter, schlanker Teigstangen dauert.
Und bis man die Grissini dann so knusprig hinbekommt, dass man sie auch guten Gewissens noch ein bisschen lagern kann (am Tag der Einladung ist das Grissinimachen eher nicht ratsam – man tendiert dazu, sich zeitlich zu verschätzen), muss man zumindest ein bisschen tüfteln. Selbst gemachte Soletti wären vielleicht noch eine Steigerung . . .
Dafür sind die Knusperstangen aus eigener Produktion dann genauso geschmackvoll oder geschmacksneutral, wie man sie haben will. Passen in Farbe und Bestreuung zu dem, was noch kommt. Und beinhalten keine Zutaten zweifelhafter Funktion und Herkunft, keine E-Nummer, kein Billigfett. Das ist der eigentliche große Vorteil an selbst produziertem Knabberzeug, der auch gilt, wenn man gerade niemanden beeindrucken will, sondern lediglich mit etwas besserem Gewissen snacken. Knusprige Fladen. Und glücklicherweise sind Grissini ja nicht das einzige Knusperzeug, das der eigene Ofen hergibt. Es geht auch deutlich einfacher. Zum Beispiel mit den Olivenölcrackern, die der israelische Starkoch Yotam Ottolenghi mit allem Möglichen bestreut – von Meersalz und Sesam bis zu Fenchel und Haselnüssen – und bei denen man natürlich den Teig ausrollen, sonst jedoch anders als bei den Grissini nichts mehr rollen muss.
Ähnlich gut sind die Knusperfladen der niederländischen Kochbuchauto- rin Yvette van Boven, bei denen ob ihrer Größe lediglich die Backofenorganisation etwas schwierig ist – auch da gilt: Lieber ein bisschen mehr Zeit einplanen, damit auch wirklich alles Gelegenheit hat, knusprig zu werden. Wenn sie endlich draußen sind und man das erste Stück abbricht, krachen sie dafür unwiderstehlich.
Andere rösten Nüsse mit Gewürzen – in jüngster Zeit tun das immer mehr Menschen offenbar auch mit Kichererbsen. Das funktioniert, allerdings muss man da ebenfalls ein bisschen an Dauer und Temperatur feilen, damit sie knusprig und nicht bloß zäh werden. Und wem die Sache mit den E-Nummern an und für sich nicht so wichtig ist, der kann immer noch auf die gute alte Blätterteigstange (mit Salz und Kümmel) zurückgreifen. Vielleicht ja mit ein bisschen weniger