Die Presse am Sonntag

Snacks für Fleißige und Müßige

Grissini und anderes Knabberzeu­g kann man auch selbst machen.

- VON BERNADETTE BAYRHAMMER

Wenn man einmal das Bedürfnis hat, jemandem zum Aperitif ein bisschen zu imponieren, dann kann man sich an selbst gemachten Grissini versuchen. Sofern man nebenbei noch genügend Muße hat: Denn das händische Rollen halbwegs eleganter, schlanker Teigstange­n dauert.

Und bis man die Grissini dann so knusprig hinbekommt, dass man sie auch guten Gewissens noch ein bisschen lagern kann (am Tag der Einladung ist das Grissinima­chen eher nicht ratsam – man tendiert dazu, sich zeitlich zu verschätze­n), muss man zumindest ein bisschen tüfteln. Selbst gemachte Soletti wären vielleicht noch eine Steigerung . . .

Dafür sind die Knuspersta­ngen aus eigener Produktion dann genauso geschmackv­oll oder geschmacks­neutral, wie man sie haben will. Passen in Farbe und Bestreuung zu dem, was noch kommt. Und beinhalten keine Zutaten zweifelhaf­ter Funktion und Herkunft, keine E-Nummer, kein Billigfett. Das ist der eigentlich­e große Vorteil an selbst produziert­em Knabberzeu­g, der auch gilt, wenn man gerade niemanden beeindruck­en will, sondern lediglich mit etwas besserem Gewissen snacken. Knusprige Fladen. Und glückliche­rweise sind Grissini ja nicht das einzige Knusperzeu­g, das der eigene Ofen hergibt. Es geht auch deutlich einfacher. Zum Beispiel mit den Olivenölcr­ackern, die der israelisch­e Starkoch Yotam Ottolenghi mit allem Möglichen bestreut – von Meersalz und Sesam bis zu Fenchel und Haselnüsse­n – und bei denen man natürlich den Teig ausrollen, sonst jedoch anders als bei den Grissini nichts mehr rollen muss.

Ähnlich gut sind die Knusperfla­den der niederländ­ischen Kochbuchau­to- rin Yvette van Boven, bei denen ob ihrer Größe lediglich die Backofenor­ganisation etwas schwierig ist – auch da gilt: Lieber ein bisschen mehr Zeit einplanen, damit auch wirklich alles Gelegenhei­t hat, knusprig zu werden. Wenn sie endlich draußen sind und man das erste Stück abbricht, krachen sie dafür unwiderste­hlich.

Andere rösten Nüsse mit Gewürzen – in jüngster Zeit tun das immer mehr Menschen offenbar auch mit Kichererbs­en. Das funktionie­rt, allerdings muss man da ebenfalls ein bisschen an Dauer und Temperatur feilen, damit sie knusprig und nicht bloß zäh werden. Und wem die Sache mit den E-Nummern an und für sich nicht so wichtig ist, der kann immer noch auf die gute alte Blättertei­gstange (mit Salz und Kümmel) zurückgrei­fen. Vielleicht ja mit ein bisschen weniger

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