Let’s make money
INFORMATIONEN FÜR ZEITGENOSSEN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN
Wenn sogar der deutsche Leitindex Dax richtig anspringt, muss schon relativ Großes passiert sein. Er ist ja seit Längerem ein Sorgenkind und spiegelt einfach wider, was da in der Deutschland AG der letzten Merkel-Amtszeit vom Auto- bis zum Bankensektor und darüber hinaus so alles schiefläuft. In der Vorwoche hat er also wie gesagt recht deutlich angezogen und sich 300 Punkte von der kritischen 11.000er-Marke entfernt.
Der Großteil davon ist dem Freitag zu verdanken. An ihm nämlich passierte das „relativ Große“, das darin bestand, dass ein paar Personen eine kleine Wortspende abgaben, die die lang verwöhnte, zuletzt aber verunsicherte Psyche der Anleger beruhigte.
Einige Statements betrafen den Handelsstreit zwischen USA und China. Die Gespräche seien „produktiv“, so USFinanzminister Stephen Mnuchin. Auch Chinas Präsident Xi Jinping sprach von wichtigen Fortschritten. Und US-Präsident Donald Trump stellte eine Fristverlängerung für eine Einigung über Anfang März hinaus in Aussicht.
Eine andere potenziell folgenreiche Wortspende kam vom Direktor der Europäischen Zentralbank (EZB), Benoit Coeure. Die EZB denke angesichts der trüberen Konjunkturprognosen über erneute Geldspritzen nach. Konkret nannte er eine Neuauflage der Langfristkredite für Geschäftsbanken, von denen ja viele Probleme bei der Kapitalbeschaffung auf dem Anleihenmarkt haben. Nicht nur die Bankenwerte, die Börsen insgesamt in Europa und den USA schnellten nach oben.
Drei, vier Worte – und die Seele ist gesund? So einfach ist es nicht. Denn es waren kurze Zwischenberichte, Gefühlsäußerungen und Ankündigungen. Was an Fakten da ist und kommen wird, wissen wir – gerade beim Handelsstreit – nach wie vor nicht.
Aber bekanntlich ist investieren an der Börse eine Wette auf die größere Wahrscheinlichkeit in der Zukunft. Und daher können die Wortspenden den Markt durchaus weiter antreiben.
Ohnehin ist er seit Jahresbeginn wieder recht leichtfüßig und leichtgläubig nach oben unterwegs – und er tut so, als ob die schmerzhafte Korrektur im vierten Quartal nur ein temporärer Betriebsunfall war. Ganz auffällig blendet er aus, dass die Konjunktur in China an Dynamik verloren hat und Europa sich einer Stagnation nähert. Die Leichtigkeit, die sich noch als Leichtsinn herausstellen kann, rührt wie schon vor der Korrektur vor allem daher, dass die Zentralbanken sich wieder zu wenden beginnen und einen strafferen geldpolitischen Kurs wieder hinausschieben (EZB) oder unterbrechen (US-Zentralbank Fed). Offenbar rechnen die Anleger damit, dass die