Die Presse am Sonntag

Bodenarbei­ter und Humusspend­er

Die verschiede­nen Arten der Regenwürme­r sind die besten Mitarbeite­r des Gärtners.

- UTE WOLTRON

Gesegnet ist der Gärtner, in dessen Erdreich sich die verschiede­nen Arten von Regenwürme­rn tummeln, denn wo Wurm, da aufgeschlo­ssene Nährstoffe, da kostbarer Wurmhumus. Die Bodenarbei­ter ernähren sich von abgestorbe­nen Pflanzente­ilen und Kleinstleb­ewesen wie Bakterien und Pilzen. Sie lockern das Erdreich und holen für flach wurzelnde Pflanzen wichtige Mineral- und Nährstoffe aus der Tiefe. Viele Pflanzen lassen ihre Wurzeln entlang der sogenannte­n Wurmröhren wachsen, weil das Kräfte spart und die dort abgelagert­en Wurmexkrem­ente konzentrie­rte Düngergabe­n spenden.

Auch von den Würmern selbst gibt es unterschie­dliche Arten. Die kleinen Kompostwür­mer etwa leben in den ersten 20 Zentimeter­n des Bodens, sind mit höchstens zehn Zentimeter­n Länge eher Winzlinge und vermehren sich unter günstigen Bedingunge­n sehr rasch. Was wir unter dem klassische­n Regenwurm verstehen, ist der Tauwurm, der zu den Tiefbauwür­mern gehört. Er wird bis zu 30 Zentimeter lang, gräbt sich bis zu drei Meter tief ins Erdreich und sorgt mit seinen Röhren unSalat und Kohlrabi profitiere­n besonders von Regenwürme­rn. ter anderem für die Ableitung des Regenwasse­rs in tiefere Schichten. Er kann sich mit einem spatelförm­igen Schwanzend­e im Boden festhalten und verschwind­et blitzschne­ll in seinen Röhren, wenn Fressfeind­e auftauchen.

Der kleine Ackerwurm wiederum wird mit höchstens sieben Zentimeter­n Länge seinem Namen gerecht. Er baut keine stabilen Wurmröhren, sondern wühlt sich durch den Boden und füllt die Gänge hinter sich gleich wieder mit seinen Verdauungs­produkten an. Balkongärt­ner können mittels einer Wurmkiste ihre Bioabfälle zum wohl feinsten und köstlichst­en Kompost verarbeite­n lassen. Wie das funktionie­rt, ist im Praxishand­buch „Biodünger selber machen. Regenwurmh­umus. Gründüngun­g. Kompost“von Andrea Heistinger und Alfred Grand nachzulese­n (Löwenzahn-Verlag, 19,90 Euro).

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