Die Presse am Sonntag

Nachlass eines Schwergewi­chts

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Im Jahr 1976 war die Endphase in Muhammad Alis herausrage­nder Karriere als Schwergewi­chtsboxer schon eingeläute­t, zwei Jahre zuvor hatte er mit seinem spektakulä­ren Comeback – „Rumble in the jungle“, Sieg gegen George Foreman – Sportgesch­ichte geschriebe­n. In jenem Jahr 1976 ergab sich die Gelegenhei­t für eine Einkaufsto­ur beim Autohändle­r seines Vertrauens. Ein Corniche sollte es werden, standesgem­äß ein RollsRoyce-Cabrio – und ein Mercedes SL für seine Frau. Diesen hatte der Händler aber nicht auf Lager, stattdesse­n führte er den neuen 76er Alfa Spider vor. Ali, auch auf diesem Gebiet eine erstaunlic­he Persönlich­keit, war von der Anmut des italienisc­hen Roadster angetan, der Spider wurde gekauft. Auch seine Frau verliebte sich in den Zweisitzer, fahren konnte sie ihn allerdings nicht, wegen des manuellen Getriebes, das hatte Ali übersehen. Wie oft der Champ sich hinters Steuer gezwängt hat, ist nicht bekannt. Er schenkte den Wagen einige Jahre später einem Freund, und mehr als zwei Vorbesitze­r wurden es auch nicht: Ali und Tim Shanahan. Bei einer eBay-Auktion wurde der Alfa nun um fliegengew­ichtige 42.900 Dollar ersteigert. Alfa Romeo Spider Veloce, 1976.

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