Die Presse am Sonntag

Neuland, nein, ein ganzer Planet

- HEIDE RAMPETZREI­TER

Kate Tempest: „Firesmoke“. Auf die Liebe, das eigentlich­e Fachgebiet der Poesie, besinnt sich die Londoner Spoke-WordKünstl­erin Kate Tempest in „Firesmoke“. Sonst verhandelt sie in ihrer Dichtung (Musiktheat­erstücken, einem Roman) gern Postmodern­e und Erwerbsleb­en. „You are a planet, a place I’ve not known“, rappt, nein, spricht sie nun. „Explosives have nothing compared to this sparks.“Der Vorbote zu Tempests neuem Album ist eine Ode an ihre Partnerin und darüber, wie sie sich durch diese Liebe fühlt. Chaos wird entwirrt, Hüften treffen sich. Sexy und warm, intensiv, ohne wehzutun: „I bathe this fire, it warms without burning.“Im „Refrain“tauschen Ich und Du, Geben und Nehmen wechseln sich ab. Auf Hör-Ebene dominieren die Worte die Musik – eine kleine, an Mike Skinner alias The Streets erinnernde Melodie, die gedankenve­rloren von einer Verliebten vor sich hin gepfiffen werden könnte.

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