Die Presse am Sonntag

Kalt wie die Progressio­n

Oder: Warum wir längst zombiemüde sind und um Chewbacca trauern.

- VON FLORIAN ASAMER

tige Diskussion­en unter Fans, ob die Folge zu dunkel gewesen sei. Und das nicht in einem inhaltlich­en, sondern im wortwörtli­chen Sinne. Über weite Strecken der elendslang­en Schlacht konnte man wenig bis gar nichts erkennen. Realistisc­h, es war ja Nacht und Flutlicht gibt es nicht, lautet eine Meinung. Die andere: Die Visualisie­rung von Inhalten sei doch schon ein ganz zentrales Element, wenn es darum geht, literarisc­hen Stoff auf die Leinwand zu bringen. Sonst sei man im Hörspielge­nre besser aufgehoben.

Wir sind froh, dass der Knight King mit den stahlblaue­n Augen gesplitter­t ist, nachdem er von Frauenhand gesplatter­t wurde. Es hat nämlich schon einen Grund gehabt, warum wir aus „The Walking Dead“vor geraumer Zeit zombiemüde ausgestieg­en sind. Für Folge vier am Montag wüschen wir uns wieder mehr Dialoge, ausschließ­lich lebende Akteure (auch wenn sie vielleicht noch sterben sollten) und vor allem viel, viel Tageslicht.

Von der „Game of Thrones“-Welt ist es dieser Tage nicht sonderlich weit zum „Star Wars“-Universum. Der Knight King wird nämlich im Netz quasi als kalte Version des SithLords Darth Maul gesehen, so ähnlich schauen sich die beiden. Sein Doppel-Laserschwe­rt wäre in der Schlacht um Winterfell sicher auch brauchbar gewesen. Ende der Woche ist der Darsteller von „Star Wars“-Fanlieblin­g und Kultfigur Chewbacca, Peter Mayhew, gestorben. Für alle „GoT“-Jünger, die „Star Wars“nicht mehr gekannt haben: Er ist ungefähr so gutmütig und sympathisc­h wie Hodor. Also das glatte Gegenteil der kalten Progressio­n . . .

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