Bio, biodynamisch und konventionell
Ein Überblick über die Unterschiede der verschiedenen Wirtschaftsweisen.
Einfach ist es nicht, als Konsument den Überblick zu bewahren. Bio ist zwar den meisten ein Begriff, aber was genau damit gemeint ist und wie es sich von der biodynamischen Produktionsweise unterscheidet, wohl weniger. Dazu kommen all die Schlagworte rund um die Natur, mit denen industrielle Produkte beworben werden. Konventionelle Landwirtschaft. Auch in der konventionellen Landwirtschaft ist nicht alles erlaubt. Es gibt Tierschutzrichtlinien ebenso wie Vorgaben (nationale sowie auf EU-Ebene), welche Saatgutsorten und Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen. Dabei sind – im Unterschied zu Bio – auch chemische Spritzmittel erlaubt, die direkt in das Innere der Pflanze wirken, während BioSpritzmittel (ähnlich einer Sonnencreme) nur äußerlich wirken.
Auch in der konventionellen Landwirtschaft gibt es Bestrebungen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu minimieren, integrierte Produktion nennt sich das etwa (und wird oft in Wiener Gärtnereien angewandt). Biologische Landwirtschaft. Bio-Lebensmittel erkennt man an dem EUBiosiegel (ein kleines grünes, aus Sternen bestehendes Blatt). Wobei es natürlich auch Betriebe gibt, die zwar biologisch arbeiten, aber nicht bio-zertifiziert sind, weil auch das Zertifikat etwas kostet (bei Winzern oder kleinen Landwirten kommt das vor). In Österreich ist u. a. Bio Austria für die Überprüfung bzw. das Zertifikat zuständig. Wobei Bio Austria strengere Richtlinien hat, als von der EU vorgeschrieben. In der Bio-Landwirtschaft gelten größere Mindeststallflächen für Tiere, strengere Tierschutzrichtlinien (etwa keine betäubungsfreie Kastration von Ferkeln). Es dürfen weder synthetisch hergestellte Pflanzenschutz- oder Düngemittel noch gentechnisch veränderte Futtermittel eingesetzt werden. Biologisch-dynamisch. Biodynamische (oder biologisch-dynamische) Lebensmittel sind ebenso mit dem grünen EUBio-Siegel gekennzeichnet. Allerdings kommt auch hier ein Siegel eines Verbandes (Demeter) dazu, der die Einhaltung der Richtlinien überprüft. Sie gehen auf den Anthropologen Rudolf Steiner zurück. Es geht um eine ganzheitliche Betrachtung (bis hin zum Kosmos) und um den Einsatz von biodynamischen Präparaten. Generell sind weniger Zusatzstoffe erlaubt. „Bei DemeterWein sind zirka 15 Zusatzstoffe erlaubt, bei Bio sind es 80 und bei konventionellem Wein zirka 2500“, sagt Andreas Höritzauer von Demeter Österreich.