Die Presse am Sonntag

F1: Der Teamkolleg­e, dein Feind Toto Wolff dementiert Jobwechsel

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Barcelona. Toto Wolff ist ein zufriedene­r Mann. Der Wiener und sein Mercedes-Rennstall sind erneut auf dem besten Wege, eine Formel-1-Saison auf der Erfolgsspu­r zu erleben. Valtteri Bottas und Lewis Hamilton gewannen bislang alterniere­nd alle vier Saisonrenn­en, auch heute im GP von Barcelona (14.15 Uhr, live ORF) gelten die Silberpfei­le als Favorit. Naturgemäß wächst mit jedem Sieg der interne Druck, der Teamkolleg­e wird damit zum größten Gegner im Titelkampf.

WM-Leader Bottas macht aus seinem Verlangen, erstmals vor Hamilton bleiben zu wollen, keinen Hehl. Noch mimt er den Teamplayer, doch die Fassade wird zu bröckeln beginnen. Signale dafür hat der Motorsport-Chef bereits registrier­t. „Sie sind schon seit einiger Zeit nicht mehr ganz so freundlich miteinande­r. Wenn du einen Punkt von der WM-Führung entfernt bist, hört es sich auf mit den Freundlich­keiten.“ Der Fußball-Weltverban­d Fifa hat den einflussre­ichen Spielerber­ater Mino Raiola mit sofortiger Wirkung für drei Monate und seinen Bruder Vincenzo für zwei Monate gesperrt. Raiola, einst Pizzabäcke­r, hat sich unter anderem als Berater des Schweden Zlatan Ibrahimovi­c´ und des Franzosen Paul Pogba einen Namen gemacht. Er kündigte rechtliche Schritte an, über die Gründe der Sperre hielten sich die Fifa und Italiens Verband bedeckt. Raiola wittert eine politische Verschwöru­ng: „Das ist leider keine Überraschu­ng.“

Pikant: 2016 eskalierte in Barcelona der Mercedes-Zweikampf im Titelrenne­n zwischen Hamilton und Nico Rosberg in einem Crash. Das dürfe sich nicht wiederhole­n, sagt Wolff. Dieser GP aber wird zeigen, welche Richtung die Beziehung der beiden Mercedes-Stars nehmen wird.

Im Qualifying setzte sich das Stallduell munter fort: Bottas steht zum neunten Mal auf Pole. Hamilton folgt vor Sebastian Vettel (+0,866). Wird Wolff F1-Chef? Und in welche Richtung rollt die eigene Karriere? Zuletzt aufgetauch­ten Gerüchten zufolge soll Wolff ab 2020 bei Liberty Media, dem F1-Eigentümer, engagiert sein – als neuer Chef der Königsklas­se. „Da würde ich meinen Job nicht ernst nehmen, wenn ich mich an solchen Spekulatio­nen beteiligen würde. Das ist im Bereich der Fabeln einzuordne­n“, beteuerte der 47-Jährige. „Das sind bloß Spekulatio­nen. Ich bin noch lange bei Mercedes.“ Bei der Internatio­nalen Wedau-Regatta in Duisburg feierte Ruderin Magdalena Lobnig im Olympische­n Einer den Tagessieg. Österreich­s Leichtathl­etik trauert um Erika Strasser. Die zweifache Olympia-Teilnehmer­in im Speerwurf (1960, 1968) verstarb im Alter von 85 Jahren. Von 1985 bis 1994 war sie ÖLV-Präsidenti­n, im Österreich­ischen Olympische Komitee war sie Rechnungsp­rüferin.

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