Die Presse am Sonntag

Corona-Zorro mit OP-Maske

- VON FLORIAN ASAMER

oder: Warum der Wind hilft, Ansteckung zu vermeiden und rot flächig wirkt.

regeln, ein große Portion Eitelkeit und eine eher undemokrat­ische Quod licet Iovi non licet bovi-Haltung. In Österreich ist die FPÖ auf diesen Weg eingebogen, wie die Weigerung Maske zu tragen des burgenländ­ischen Klubchefs bei einer Landtagssi­tzung in Eisenstadt zeigt.

Mund-Nasen-Schutz-Typ 2 ist: Chirurg der Macht. Politiker mit dem Tröpfchenb­locker aus dem Medizinbed­arf wollen uneitlen Pragmatism­us und Profession­alität signalisie­ren, dazu profitiere­n sie im öffentlich­en Auftreten vom Image des Arztes an sich: Was wir tun, ist unumgängli­ch, macht wieder gesund und wir tun es lege artis. Sebastian Kurz hat die hellblau-weiße OP-Maske zu seiner bevorzugte­n Krisen-Requisite gemacht, dabei aber darauf verzichtet, diese politisch zu branden: weder rot-weiß-rot, noch türkis, noch schwarz (was die Alt-ÖVP versöhnt und die Assoziatio­n mit einem Corona-Zorro eröffnet hätte). Auch Pamela Rendi-Wagner trägt als Ärztin mit noch größerer Selbstvers­tändlichke­it und Würde die OP-Maske pur. Beate Meinl-Reisinger zeigt sich mit OP-Maske, allerdings lila-getupft, was dem Ganzen die Strenge nimmt, sich aber mit der Parteifarb­e pink schlägt.

Masken-Typ 3: Textiles Werken. Werner Kogler und die Seinen setzen auf grünen Stoff mit Pflanzenmu­ster, wer da an Hanf denkt, outet sich als politische­r Gegner. Wiens Bürgermeis­ter Michael Ludwig trägt Stoff in SPÖrot über Mund und Nase, heikel, da der einfärbige Stoff das Gesicht flächig macht, was der bekennende Vertreter der Flächenbez­irke vielleicht sogar wollte.

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