Die Presse am Sonntag

Schwäbisch­es Pfefferfle­isch

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„Eine große, feingehack­te Zwiebel in 6 Dekagramm (60 Gramm) heißem Schweinfet­t blaßgelb rösten, einen mäßig gehäuften Eßlöffel Zucker beifügen, der unter Rühren geschmolze­n wird, worauf man mit 4 Eßlöffeln Weinessig abschreckt und nach kurzem Verdünsten 50–60 Dekagramm blättrig geschnitte­nes Rindfleisc­h beifügt. Weiteres gibt man Salz nach Bedarf, eine Idee zerdrückte­n Knoblauch und 10 Dekagramm auf einem Reibeisen roh geriebenes Suppenwurz­elzeug hinzu und läßt das Ganze zugedeckt möglichst im eigenen Saft halbweich dünsten. Sodann sprudelt man 1/8 Liter Sauerrahm mit einem glattgestr­ichenen Kaffeelöff­el Mehl und zirka 1/2 Liter Wasser ab, womit das Fleisch aufgegosse­n und aufgekocht wird. Hernach streut man bloß soviel Semmelbrös­el über das Ganze, daß die Sauce gerade mollig eingedickt ist, sobald das Fleisch genügend weich geworden ist. Nebenbei kocht man einige Eßlöffel Weinessig mit 15–20 Stück zerschlage­nen Pfefferkör­nern auf eine ganz kleine Essenz – etwa 1 Eßlöffel voll – ein, die zuletzt in das schon fertiggedü­nstete Gericht eingemisch­t wird.“

Garnierung: „Blättrig geschnitte­nes“Rindfleisc­h liest man in heutigen Kochbücher­n auch nicht mehr . . . Interessan­t ist in diesem Rezept aus Franz Ruhms Magazin „Wiener Küche“(Ausgabe 66) auch die Würzessenz, die am Schluss zum Säuern beigegeben wird: zerschlage­ne Pfefferkör­ner, die in einreduzie­rtem Weinessig aufgekocht wurden.

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