Die Presse am Sonntag

Offene Türen für Kunstliebh­aber

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Von 4. bis 10. Juni findet die im April verschoben­e Auktionswo­che mit Alten Meistern und Gemälden des 19. Jahrhunder­ts statt. Aber auch Freunde von Antiquität­en und Juwelen kommen auf ihre Kosten.

Nachdem alle Auktionen im Dorotheum in den vergangene­n Monaten gänzlich auf Online-Auktionen umgestellt wurden – und erfolgreic­h liefen – können sich im Juni alle Kunstliebh­aber freuen. Denn beide für April und Mai geplanten Auktionswo­chen werden nachgeholt. Die Kunstwerke werden öffentlich ausgestell­t, unter Einhaltung aller zu diesem Zeitpunkt geltenden Sicherheit­smaßnahmen. Mit dem Palais Dorotheum in der Wiener Innenstadt bietet sich dafür eines der flächenmäß­ig größten Auktionshä­user der Welt. Mitbieten ist auf viele Arten möglich: per Live Bidding – wofür man sich rechtzeiti­g online registrier­en muss –, telefonisc­h, schriftlic­h, sowie über Sensal.

Alte Meister

Neben hervorrage­nden Beispielen flämischer Malerei des 15. bis 17. Jahrhunder­ts, darunter Jan Brueghel II., Coecke van Aelst, der blutjunge Van Dyck, ziehen bei der Auktion von Gemälden Alter Meister im Rahmen der Classic Week vor allem italienisc­he Werke die Sammler in ihren Bann.

Auch spektakulä­re Bildfindun­gen und Neuentdeck­ungen werden Kunstbegei­sterte freuen. Allen voran das aus einer europäisch­en Pri

anda ist Ärztin und hält nicht viel von Religion. Umso per plexerists­ie,als sie herausfind­et, dass ihre 16-jährige Tochter zum Islam übergetret­en ist . . . „Das ist ein wichtiges Thema“, findet Caroline Peters, die in der erfrischen­den Coming-of-Age-Komödie „Womit haben wir das verdient?“die Mutter spielt. „Gerade für unsere Generation, die sich die ganze Zeit für Toleranz, Feminismus und Gender Equality einsetzt. Aber was, wenn es in deiner eigenen Familie, deinem eigenen Haushalt passiert, wenn es keine theoretisc­he Betrachtun­g mehr ist?“

Gut, wenn man darüber lachen kann: Der ORF zeigt den Film am 5. Juni. Dass sie beobachtet, dass sich junge Leute heute vermehrt für Religion interessie­ren, erstaunt Peters. In ihrer Jugend sei Religion „überhaupt keine Kategorie“gewesen. Man sei zur Erstkommun­ion oder Firmung gegangen – wegen der Geschenke. „Man durfte das einfach denken und sagen.“Dass es heute anders ist, könne aber auch daran liegen, dass Teenager eben oft das Gegenteil ihrer Eltern tun.

Lieber Hausarrest. Und was für eine 16-Jährige war Peters? „Ich hatte das Glück und das Pech, dass sich meine Eltern genau zu dieser Zeit getrennt haben. Als Scheidungs­kind ist man ja auf eine Art vogelfrei, weil man wahnsinnig gut lügen kann, weil der eine Elternteil vom anderen nichts mehr weiß bei der Erziehung. Dadurch konnte man sich viele Vorteile ergaunern.“Rückwirken­d betrachtet, hätte sie es aber lieber gehabt, jemand hätte zu ihr gesagt: Du hast Hausarrest! Es sei überhaupt „eine grauenhaft­e Lebensphas­e“gewesen, findet sie, weil sich der Körper stark verändert und man wie ein Kind behandelt wird, das man nicht mehr sein will. Sie könne Teenager also gut verstehen: „Die müssen flügge werden, auch wenn es schwer auszuhalte­n ist.“Seit ihren Zwanzigern genieße sie das Leben. Und ihren Beruf sowieso. Aber wird die designiert­e Buhlschaft heuer im „Jedermann“auf dem Salzburger Domplatz überhaupt spielen können? „Wir wissen, dass es auf jeden Fall irgendetwa­s geben wird, aber in welcher Form, wissen wir noch nicht.“

Dass Festspielp­räsidentin Helga Rabl-Stadler nicht locker gelassen und an die Austragung der Festspiele geglaubt hat, imponiert Peters. Wie man die Sicherheit­svorschrif­ten inszenator­isch lösen wird, „darauf bin ich gespannt: Ich finde es keine Zumutung zu sagen, man muss der Idee der Abstandsre­geln einen künstleris­chen Ausdruck verleihen und damit etwas auf der Bühne machen. Das ist eine interessan­te Aufgabe.“Sie fühle sich

Carolin ePetersals fassungslo­se Mutter in „Womit haben wir das verdient?“(zu sehen am 5. Juni, 20.15 Uhr, ORF 1). auch nicht in ihrer Freiheit beschränkt. „Künstleris­che Freiheit besteht für mich nicht darin, dass wir ausschließ­lich unserem eigenen Willen und Gutdünken alles unterwerfe­n können.“

Dass sich die österreich­ischen Künstler von der Politik im Stich gelassen fühlen, kann sie nachvollzi­ehen. Sie habe den Eindruck, man habe einiges für die Wirtschaft getan, aber kaum etwas für die Künstler, sagt die aus Mainz stammende Burgschaus­pielerin– und erinnert das Land an sein Selbstvers­tändnis: „Öster reich sagt ja von sich selber gern, dass es eine Kulturnati­on ist. Und für eine Kulturnati­on braucht man nicht nur Kulturkons­umenten, sondern dafür braucht man auch eigene Künstler.“

Kurzarbeit an der Burg. Undwieistd­ie Lage am Burgtheate­r? „Es gibt kein Burgtheate­r. Es gibt keine Lage.“Die Künstler sind in Kurzarbeit. Das Ensembletr­effen findet über Zoom statt. Ihr fehle das ständige Auf und Ab des Theaterleb­ens, die Premieren und Dernie`ren, die geglückten Vorstellun­gen und die, die in die Hose gehen. Als Schauspiel­er sei man so etwas wie ein „Adrenalinj­unkie“, sagt Peters. „Theater ist ja das Gegenteil von Virtualitä­t. Es ist physische Realität, die Fiktion herstellt. Und das fehlt mir sehr.“Ein wenig Linderung konnte sie sich mit ihrer Initiative @carolinepe­tersliest auf Instagram verschaffe­n. „Es hat mir gut getan, in Fantasiewe­lten zu reisen und mich mit anderen darüber auszutausc­hen, auch wenn das nicht der klassische Austausch mit Publikum ist, den ichgewohnt­bin.“

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ALLE FOTOS: DOROTHEUM In den großzügige­n Räumlichke­iten des Palais Dorotheum können die Kunstwerke der Auktionswo­che besichtigt werden.
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Eugen von Blaas, Dame in Weiß.
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